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Broschuere 100 Jahre Alpe Rauz

100 Jahre Alpe Rauz 18 Kauf der Alpe Rauz von den einzelnen Stubner Familien als Heumähder und das weitere Alpgebiet gemeinschaftlich mit dem Vieh und den Pferden bestossen worden sein. Ein zweiter Hof, der sogenannte Schuler Stall, stand oberhalb der Kendeltola in der Flur Lavadina am damaligen Weg über den Arlbergpass. Der Hof wird erstmals in einer Verkaufsurkunde des Jahres 1518 erwähnt: «Christan Jäni,… verkaufen dem… ab ihrem Haus und Hof auf Rutz». Nach dem Aufstieg von Stuben durch die steile Kendeltola fanden Menschen und Pferde beim Schuler Stall einen ersten Rastplatz, auf dem auch die Saum- und Vorspannpferde gewechselt wurden. Im Jahre 1520 wurde Stuben von einem Dorfbrand heimgesucht, bei dem von den zwölf Häusern bis auf drei alle niederbrannten. So mussten einzelne Stubner Familien zum Wiederaufbau ihrer Häuser Grundstücke verkaufen. Wie urkundlich erwähnt, veräusserten auch der Wirt und Zöllner Petermann sowie seine Frau zwei Grundstücke auf Rauz. Zum Wiederaufbau musste die Ortsgemeinde Stuben im Jahre 1523 schliesslich die Alpe Albona, welche sie erst im Jahre 1515 erworben hatte, an die Stadtgemeinde Bludenz veräussern. Wichtige Hinweise zu den Regelungen im damaligen Stuben enthalten der Urbar des Gotteshauses zu Stuben von 1710, die Rod- und Fuhrordnung von 1731 sowie die Kirchspielordnung und das Alpbuch Stuben von 1756. In der Kirchspielordnung wird festgehalten, dass die Alpe Stuben 179 ½ Kuhweiderechte besitzt. Neben den Bauern besassen der Pfarrer, der Mesmer und die Pfarrpfründe zwölf Weiderechte auf der Alpe Stuben und der Rauz. Im Alpbuch sind ausserdem die Weiderechtsbesitzer des Jahres 1776 aufgelistet. Die insgesamt 191 ½ Weiderechte blieben bis zur Teilung der Gemeinschaftsalpe Stuben im Jahre 1915 bestehen. Nach dem Kauf der Alpe St. Christoph durch Händler der Stadt Lindau übernahmen diese um das Jahr 1450 die Kontrolle über die Salztransporte über den Arlberg. Die Stadt Lindau kontrollierte vorerst den Salztransport von Hall über den Arlberg nach Vorarlberg und in die Schweiz. Später wurden diese Transporte über den Fernpass geführt. Im 16. Jahrhundert verfiel der Weg über den Arlberg, sodass dieser nicht mehr mit Fuhrwerken befahrbar war und wiederum Saumpferde eingesetzt werden mussten. Der Bau des ersten Teils der Arlbergstrasse führte im Jahre 1787 zum Wechsel von der Säumerei zum Fuhrverkehr. Auf Vorarlberger Seite wurde der Abschnitt von Stuben bis oberhalb des Rauztobels neu trassiert, wobei umfangreiche Sprengungen am Felshang des Kendelkopfes erforderlich waren. Alpbuch Stuben mit Abschriften von 1685, 1692 und 1705 (Alpgenossenschaft Stuben)


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