Page 21

Broschuere 100 Jahre Alpe Rauz

100 Jahre Alpe Rauz 19 Kauf der Alpe Rauz Felsinschrift nach dem Posteck zum Bau der Arlbergstrasse 2013 (Mathias Heeb) Der bestehende Wegabschnitt auf der Sonnenseite des Rauztals wurde von der Alpe Rauz bis zur Talkehre für den Wagenverkehr wieder instand gestellt und von dort bis zur Passhöhe neu ausgebaut. Auf Tiroler Seite wurde der gesamte Abschnitt vom Mooserkreuz bei St. Anton bis zur Passhöhe neu ausgeführt. Im Jahre 1824 wurde schliesslich der zweite Wegabschnitt an der Schattenseite des Rauztales nach zweijähriger Bautätigkeit fertiggestellt. Die heute noch befahrene Strassenstrecke wurde neu trassiert, um den Lawinenzügen Leuiloch, Engi und Wegscheide auszuweichen. Sie führte damals über den Valfagehrbach und dann über den Rauzbach an der Schattenseite des Rauztales entlang, überquerte wiederum den Rauzbach bei der Talkehre und mündete beim Felseneck in den bereits erstellten Wegabschnitt zur Passhöhe. Eine Zäsur in der Geschichte von Stuben ergab sich mit dem Bau der Arlbergbahn von 1880 bis 1884. Während des Bahn- und Tunnelbaus wohnten in Stuben etwa 130 einheimische Personen und etwa 800 Arbeiter mit ihren Angehörigen, die teils in Barackenlagern und leer stehenden Häusern untergebracht waren. In Stuben wurden die drei Steinbrüche Hochrain, Rauz-Schrofen und Flexen eingerichtet, von denen aus die gebrochenen Steine zum Ausmauern des Tunnels mit Pferdefuhrwerken talabwärts gefahren wurden. Nach der Eröffnung der Eisenbahnstrecke im Jahre 1884 kam der Personen- und Warenverkehr über den Arlbergpass zum Erliegen. Durch den Ausfall der Stuben anfangs 1900, Postkarte (Karl Grabher) Fuhrdienste und der Beherbergung von Gästen ging eine wichtige Erwerbsgrundlage verloren. Was blieb, war die eigene, für eine Familie kaum ausreichende kleine Landwirtschaft. Um die Jahrhundertwende sahen sich daher viele Einwohner von Stuben gezwungen, eine neue Existenz im Walgau oder Rheintal zu finden sowie ihre Häuser und Wiesen zu veräussern. In der Zeit bis zum Ersten Weltkrieg schrumpfte die Bevölkerung von Stuben auf etwa 50 Einwohner und mehrere Häuser waren verfallen oder abgebrochen worden. Stuben hatte eine schwere Zeit zu überstehen und dennoch bestand Hoffnung. Erste Feriengäste kamen um die Jahrhundertwende in das Arlberggebiet, vor allem Pioniere des Alpinismus und Wintersports. Im Jahre 1903 wurde die Ulmer Berghütte auf dem Gebiet der Hochalpe Rauz von der Sektion Ulm des Deutschen Alpenvereins gebaut und in den folgenden Jahren Wanderwege zu den benachbarten Hütten sowie Höhenwege und Klettersteige angelegt. Im Jahre 1905 hielt der Skipionier Viktor Sohm den ersten Skikurs in Stuben ab. Doch mit dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs wurde die Hoffnung auf ein zusätzliches Einkommen im Fremdenverkehr zunichte gemacht. Suche einer Alpe und Vorvertrag Da die Gemeinde Gamprin keine Eigenalpe besass, waren die Bauern von Gamprin darauf angewiesen, ihr Vieh auf verschiedenen Alpen zu sömmern. Einzelne Bauern hatten Weiderechte auf der Alpe Fahren-Ziersch im Rellstal und konnten ihr Vieh dort unterbringen. Andere brachten ihr Vieh auf Alpen im


Broschuere 100 Jahre Alpe Rauz
To see the actual publication please follow the link above