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Broschuere 100 Jahre Alpe Rauz

100 Jahre Alpe Rauz 34 100 Jahre Alpbewirtschaftung Durch die Senkung der Alpungsbeiträge und die Verknüpfung der Verpachtung des Gemeindebodens mit dem Pflichttagereglement konnte die Bestossung der Alpe ab dem Jahre 2002 wieder erhöht werden. Aufgrund der markant gestiegenen Subventionsbeiträge des Landes wurde ein Vorschlag zur Reduktion der Alpungsbeiträge für die Viehbesitzer ausgearbeitet. Von der Alpversammlung und vom Gemeinderat wurden die Alpungsbeiträge unter den Durchschnitt der anderen Alpen im Inland und dem benachbarten Vorarlberg reduziert. Die Alpbewirtschaftung der letzten 50 Jahre spiegelt sich auch in den Alprechnungen wider. In der Tabelle 5 kann folgende Entwicklung festgestellt werden: Wie aus den Alprechnungen seit 1980 hervorgeht, könnte sich der Alpbetrieb wirtschaftlich ohne die laufenden Beitragszahlungen der öffentlichen Hand nicht mehr selber tragen. Eine Trendwende, die nicht nur in der Alpwirtschaft, sondern auch in der gesamten Landwirtschaft feststellbar ist. Seit den Achtzigerjahren wurde der Gemeindekassa nicht mehr der Saldo der Alprechnung, sondern ein fixer Betrag von vorerst 1 000 und später 2 000 Franken überwiesen. Der verbleibende Mehrertrag der Alprechnung wurde an die Alpkassa übertragen, wodurch in den letzten 25 Jahren eine Finanzreserve von gut 100 000 Franken entstanden ist. Entsprechend der früheren Regelung werden in der laufenden Rechnung der Gemeinde die dem Alpbetrieb nicht direkt zurechenbaren Gebäudekosten und Umlagen sowie die Erträgnisse aus den Dienstbarkeitsverträgen verbucht. Die Baukosten und sonstigen Infrastrukturkosten sowie die Subventionsbei- träge des Landes werden in der Investitionsrechnung der Gemeinde erfasst. Wie in der Tabelle 6 dargestellt, haben sich in der laufenden Rechnung (LR) der Gemeinde Gamprin die Ausgaben und Einnahmen für die Alpe Rauz folgendermassen entwickelt: Die Alprechnung und die laufende Rechnung der Gemeinde weisen zusammen über die Jahre betrachtet ein ausgeglichenes Ergebnis aus. In der laufenden Rechnung sind die Investitions- oder Amortisationskosten für die Neubauprojekte auf der Alpe Rauz jedoch unberücksichtigt. Diese Ausgaben wurden bisher durch die Gemeinde Gamprin und das Land Liechtenstein getragen. Nicht verrechnet sind in der laufenden Rechnung der Arbeits- und Zeitaufwand, der von der Gemeindeverwaltung zur Führung, zum Unterhalt und zur Verwaltung der Alpe Rauz aufgewendet wird. Die ausgeglichene Rechnung für die Alpe Rauz darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Alpbewirtschaftung der Rauz heute nicht mehr selbsttragend ist. Alpbewirtschaftung 2013 Im Jahr 2013 wurden insgesamt 190 Stück Vieh, eine Galtkuh, 46 trächtige Rinder, 112 leere Rinder und 31 Kälber aufgetrieben. Dies entspricht nach der Berechnung des Landwirtschaftsamtes einer Bestossungszahl von 82,5 Grossvieheinheiten (GVE). Bei der Berechnung der Bestossungszahl in GVE werden Milchkühe mit dem Faktor 1,0, Galtkühe mit dem Faktor 0,8, Rinder über zwei Jahren mit dem Faktor 0,6, Rinder von einem bis zwei Jahren mit dem Faktor 0,4 und Kälber bis zu einem Jahr mit dem Faktor 0,3 bewertet. Tabelle 5 1970 1980 1990 2000 2010 Einnahmen 12 877 17 238 29 082 41 207 66 025 Ausgaben 12 400 17 248 26 001 39 345 53 925 Beitrag an Gemeinde 477 -10 1 000 2 000 2 000 Saldo Alprechnung 477 -10 2 081 -138 10 100 Finanzreserve Alpe - - 7 340 21 775 106 612 (Werte in Franken) Tabelle 6 1970 1980 1990 2000 2010 Einnahmen 6 978 3 308 8 828 10 922 10 764 Ausgaben 3 872 8 003 4 441 23 758 15 766 Saldo LR + 3 106 -4 695 + 4 387 -12 836 -5 002 (Werte in Franken)


Broschuere 100 Jahre Alpe Rauz
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