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Broschuere 100 Jahre Alpe Rauz

100 Jahre Alpe Rauz 36 100 Jahre Alpbewirtschaftung send der Steilhang bis zum Valfagehrbach beweidet werden. Je nach Witterung verbleibt das Vieh bis etwa Anfang September in diesem Gebiet und wird schliesslich für die restliche Zeit vor der Alpabfahrt auf die Rauzmähder und die Wiesen bei den Alpgebäuden zurückgetrieben. Der Alpe Rauz fehlt eine Voralpe, durch die früher aufgefahren und später abgefahren werden könnte. Da das beweidbare Gebiet auf einer Höhe zwischen 1600 und 2200 m liegt, kann die Alpe Rauz nur für durchschnittlich 95 Tage bestossen werden. Besonders gefürchtet sind Wetterumstürze, denen das Vieh während der Alpzeit dem Schneewetter ausgesetzt ist. Wegen der fehlenden Möglichkeit zur Schneeflucht müssen die Tiere dann mit Heu gefüttert werden. Seit zwei Jahren bringen einige Viehbesitzer der Alpe Rauz etwa 70 Stück Vieh zwei Wochen zur Vorweide auf die Alpe Stuben, ehe sie dann zur Rauz auffahren. Nach hundert Jahren – seit der Trennung der Alpen Stuben und Rauz – ist dies vielleicht wieder ein erster Schritt zur gemeinsamen Bewirtschaftung der einst zusammen gehörenden Alpen. Zur Alpabfahrt 2012 und zur Alpauffahrt 2013 verleihen die beistehenden Bildimpressionen einen Eindruck. In der Alpwirtschaft sind eine Vielzahl gesetzlicher Vorschriften zu beachten, einerseits des Landes Liechtenstein und der Schweiz und andererseits des Landes Vorarlberg und Österreichs sowie der EU. Diese Gesetze und formellen Vorschriften sind im gesonderten Skript zur Alpe Rauz ausführlich beschrieben. Die Gewährung von Alpungskostenbeiträgen wird an eine sachgerechte, umweltschonende Bewirtschaftung und an die Einhaltung der festgelegten Bestossung der Alpe gebunden. In Vorgaben für die Alpe Rauz wird von einer durchschnittlichen Alpzeit von 95 Tagen ausgegangen. Aufgrund der Untersuchungen und Berechnungen des Landwirtschaftsamtes wurde die zulässige Bestossungszahl für die Alpe Rauz gemäss Verfügung vom 30. August 2010 auf 83 GVE festgelegt. Seitens des Landes Vorarlberg werden für das Alppersonal teilweise die Kranken- und Sozialversicherung übernommen. Unterstützt wird die Alpe Rauz zudem durch die Beitragszahlungen der EU, die von der Republik Österreich und dem Land Vorarlberg mitfinanziert sowie von der Agentur Agrarmarkt Austria (AMA) im Rahmen des Programms für umweltgerechte Landwirtschaft (ÖPUL) zugewiesen werden. Alpabfahrt 2012, Anton Marxer, Martin Kind, Peter Näf und Helmut Kleber (Franz J. Heeb) Alpauffahrt 2013, Sammeln des Viehs in Stuben (Franz J. Heeb)


Broschuere 100 Jahre Alpe Rauz
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