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Broschuere 100 Jahre Alpe Rauz

100 Jahre Alpe Rauz 75 Maria Marxer (1931) war von 1983 an im Gemeinderat und von 1991 bis 1994 Vorsteherin. Im Gemeinderat befasste sie sich zum ersten Mal mit der Alpe Rauz und sie erinnert sich noch an die erste Begehung der Alpe mit den damaligen Gemeinderäten und früheren Alpmeistern Alois Kind und Franz Oehri sowie an die Kreuzeinweihung auf der Alpe Rauz und dem anschliessenden Festanlass mit der Gemeindevertretung » von Klösterle in der Johanniter Stube. Zu Beginn meiner Amtszeit war ich mit Kuno Hasler » in offizieller Vertretung unserer Gemeinde zu einer Jubiläumsfeier auf der Ulmer Hütte eingeladen. Erich Brunner hielt bei der Feier eine Ansprache und überreichte dem Deutschen Alpenverein ein Geschenk. Mir war es gar nicht recht, dass wir kein Geschenk zum Jubiläum mitgenommen hatten. Ein gelungener Anlass war auch die 80-Jahrfeier auf der Alpe Rauz im Jahre 1994, an der viele Einwohner von Gamprin teilnahmen. Bei dieser Jubiläumsfeier sassen wir nach der Alpmesse gemütlich auf der Alpe Rauz zusammen, einzelne Teilnehmer verbanden diesen Tag auch mit einer Wanderung zur Ulmer Hütte. Dringend notwendig war die Sanierung der Alpgebäude, insbesondere die Errichtung eines neuen Güllekastens beim unteren Alpgebäude und die komplette Erneuerung der Dächer. Dafür stellten wir im Budget 1991 Mittel in der Höhe von 100 000 Franken zur Verfügung. In meiner Amtszeit hatten wir uns im Gemeinderat auch mit dem Bau der Abwasserleitung von der Ulmer Hütte bis zur Alpe Rauz zu befassen und dazu einen Augenschein vorgenommen. Im Gemeinderat wurden auch kritische Stimmen zum Einsatz der Schneekanonen laut und eine gewisse Skepsis zur Wiederherstellung der Weideflächen war spürbar. Einmal musste ein neuer Hirte eingestellt werden, da sich sein Vorgänger mehr mit dem Wirten als mit dem Hüten des Viehs beschäftigte. Die Tiere wurden dadurch vernachlässigt und standen teilweise auf der Strasse, wobei auch Jungvieh verletzt wurde. Nach einem Unwetter und einem Rüfeabgang im Jahre 1994 musste nach dem Rechten gesehen werden und es waren Massnahmen zu treffen, damit der Valfagehrbach wieder in sein altes Bett zurückfand. Zeitzeugen berichten Donath Oehri (1959) ist seit dem Jahre 1995 Vorsteher der Gemeinde Gamprin. Er hatte schon als Bub mit seinem Vater Alois Oehri, der damals auch Vorsteher war, die ersten Kontakte mit der Alpe Rauz. In seinem Amt als Vorsteher hat sich Donath Oehri neben seinen vielseitigen Aufgaben auch mit allen Belangen der Alpe, vor allem mit den Anliegen der Bauern und der verschiedenen Interessenvertretern zu befassen. Als ich Vorsteher wurde, musste ich mich als erstes um die Arlbergstrasse beim Posteck kümmern. Die Strasse war an dieser Stelle abgerutscht und ich wurde wegen einer Bodenablösung zur Neuverlegung der Strasse angefragt. Meine spontane Antwort am Telefon war: ‹Jetzt gibt es keinen Boden›. Als ich dann nach Klösterle kam, stand bereits in den Vorarlberger Nachrichten: ‹Neuer Bürgermeister blockiert Strassenbau›. Von dem allem habe ich nichts gewusst und so musste ich zuerst mit dem Bürgermeister von Klösterle, Erich Brunner, das Eis brechen, damit man auch in einem guten Klima die Themen angehen konnte. Gegenüber der Skiliftgesellschaft kamen in den vergangenen Jahren die vertraglichen Verpflichtungen zum Tragen, die wir im Sinne der Vertragstreue zu erfüllen hatten. Die Verhandlungen verliefen durchwegs in einer freundlichen Atmosphäre und die Fremdenverkehrsgesellschaft hat in ihren begründeten Ansprüchen auch auf unsere Interessen Rücksicht genommen. Während meines Amtes musste ich feststellen, dass die Skiliftgesellschaften immer wieder mit neuen Ansprüchen auf uns zukamen und uns keine andere Möglichkeit blieb, als Hand zu bieten. Aufgrund der früheren Tauschverträge stand der Stubner Fremdenverkehrsgesellschaft das Recht zu, für ihre Anlagen von uns Boden zu beanspruchen. Ich musste diese Situation vorerst verstehen und akzeptieren lernen. Zudem hatten sie immer wieder neue Wünsche, um auf ihren Skipisten Engpässe zu entschärfen und zu planieren, wozu wir auch klare Bedingungen gestellt haben. Der Bau des Speichersees bei der Bergstation der Valfagehrbahn war für unsere Gemeinde auch der Anlass, die Verpflichtungen aus den alten Verträgen zu einem Abschluss zu bringen. In Verbindung mit diesen Baumassnahmen hat uns die Fremdenverkehrsgesellschaft informiert, dass neben dem Speichersee


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