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Dokumentation 100 Jahre Alpe Rauz

Jahr Grundablöse (A)/Dienstbarkeit (D) an/mit Anpassung Verträge 1921 (D) Masten und Freileitung Bundesbahn (ÖBB) 1961, 1999 1935 (D) Verbund Stuben – St. Anton VKW Bregenz Später abgebrochen 1949 (D) Masten und Freileitung Illwerke Bürs 1956, 1983 1957 (A) Sendestation Telefon, ORF Postverwaltung 1967 1958 (A) Umspannwerk Rauz VKW Bregenz 1973 Erweiterung 1959 (D) Kabelleitung Umspannwerk VKW Bregenz 1965 (D) Masten und Freileitung VKW, APG 1994 1967 (D) Erdkabelleitungen 30 kV nach Stuben, Klösterle, Lech, Zürs sowie zu Skiliftanlagen, Lüftungsschacht VKW Bregenz 1976, 1982, 1994, 2003, … nicht mehr ganz nachvollziehbar Im Jahre 1921 wurde von den Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) die erste Stromleitung über den Arlberg geplant, die die Wasserkraftwerke Spullersee und Ruetzwerk (Stubaital) miteinander verbinden sollte.558 Die Gemeinde Gamprin hatte Bedenken wegen unbekannter Gefahren für Mensch und Vieh und verlangte die Verlegung der Fernleitung auf die Schattenseite der Alpe Rauz. Dieser Wunsch wurde allerdings nur teilweise berücksichtigt. Entsprechend der Vereinbarung vom 21. September 1921 erteilte die Gemeinde Gamprin der Bundesbahnverwaltung das Recht, über das Alpgebiet Gitterturmmasten zu erstellen und daran in einer Mindesthöhe von sechs Metern die Leitungen zu spannen.559 Nach dem Bau des Kraftwerks Spullersee willigte die Gemeinde Gamprin durch einen Dienstbarkeitsvertrag einer grundbücherlichen Eintragung der erteilten Überleitungsrechte zu.560 Mit dem Netzanschluss von Stuben im Jahre 1935 erstellten die Vorarlberger Kraftwerke (VKW) eine Verbundleitung über den Arlberg, über die der Bauhof Rauz, die Baustellen an der Arlberg- und Flexenstrasse sowie die Alpgebäude mit elektrischem Strom versorgt werden konnten.561 In einer Planbeilage zur Kaufabrede mit den VKW aus dem Jahre 1955 sind bereits drei Hochspannungsleitungen über das Alpgebiet eingezeichnet:562 die 110 kV Hochspannungsleitung der ÖBB, die 10 kV Verbundleitung der VKW auf der Schattenseite sowie die geplante 55 kV Hochspannungsleitung der VKW zur Trafostation Rauz. In einem Vorvertrag wurde den VKW zum Bau der Trafostation der Verkauf einer Parzelle östlich des oberen Alpstalls mit dem entsprechenden Zufahrtsrecht zugesichert. Bereits im Jahre 1949 wurde mit den Illwerken ein Dienstbarkeitsvertrag zum Bau einer Hochspannungsleitung samt 12 Eisenmasten über die Schattenseite abgeschlossen.563 Im Jahre 1956 erteilte die Gemeinde Gamprin den Vorarlberger Illwerken schliesslich das Recht, eine 558 Thöni, Stuben, S. 114 559 GAG, Vereinbarung vom 21. September 1921 560 GAG, Dienstbarkeitsvertrag vom Mai 1926 561 Thöni, Stuben, S. 116 und 141 562 GAG, Kaufabrede vom 11. August 1955 mit Planbeilage vom 15. Juli 1955 563 GAG, Grundbuchauszug vom 21. März 2013 103


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