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Dokumentation 100 Jahre Alpe Rauz

• der Erneuerung der Valfagehrbahn im Jahre 2005, bei der die Skiliftanlage und die Sessellifte auf sechs Plätze umgerüstet wurden, sowie dem vorausgegangenen Bau des Kassahauses und des Rauzer Stüble beim Parkplatz der Valfagehrbahn • dem Bau des Speichersees bei der Bergstation der Valfagehrbahn im Jahre 2008 mit den dazu installierten Leitungen und Anlagen für die Beschneiungsanlagen im Valfagehrtal vom Klimmer Hüsli bis hinauf zur Bergstation der Schindlergratbahn • den laufenden Pistenkorrekturen zur Verbesserung des Skigeländes und zum Abtrag von Felsrücken und Unebenheiten zur Verminderung der Unfallgefahr sowie dem Bau der Lawinenspengseilbahnen Himmelegg und der Lawinenorgeln auf der Trittscharte Wichtig war mit bei all diesen Vorhaben, die Behörden und den Grundbesitzer rechtzeitig zu informieren, damit sie diesen Projekten dann auch zustimmten. Und ich kann sagen, dass ich damit gut gefahren bin. Dabei achtete ich bei den Pistenkorrekturen darauf, ein landschaftlich ausgeglichenes Gelände zu schaffen, was ja alpwirtschaftlich auch von Vorteil war. Mit der Alpe Rauz und den Gamprinern hatte ich von Anfang an einen guten Kontakt. Schon als Bub kannte ich Jakob Wohlwend über meinen Vater, der auf der Rauz geheut hat und mit dem Gemeindekassier ein gutes Einvernehmen hatte. In der Zeit, als ich Betriebsleiter wurde, war Jakob Wohlwend auch Alpmeister und er verbrachte im Winter die Ferien im Alphaus. Auch wenn später die Alpmeister und die Hirtschaft gewechselt haben, ist der gute Kontakt geblieben und ich war weiterhin in das Alpgeschehen und in die Alpwirtschaft involviert.“ Zur Frage der Geländeeingriffen und der Renaturierung der Alpweiden auf der Alpe Rauz blickt Gebhard Salzgeber auf verschiedene Erfahrungen zurück und er betrachtet für die weitere Zukunft folgende Massnahmen für wichtig: „Als ich im Jahre 1985 auf die Alpe Rauz kam, war der Lawinenschutzdamm bei der Talstation der Valfagehrbahn bereits errichtet, jedoch nicht richtig wiederbegrünt worden. Vor allem bei einem trockenen Alpsommer fiel der Damm als Schotterhaufen auf. Im Einvernehmen mit dem Geschäftsführer der Skiliftgesellschaft wurden dann grössere Anstrengungen unternommen, um eine Wiederbegrünung des Damms zu erreichen. Wir haben dazu Humus, Mist, Biosol und den damals noch erlaubten Klärschlamm aufgebracht und den Damm in etwa zehn Jahren wieder soweit hergestellt, dass der Bewuchs um vieles besser wurde. Der Bau des Schutzdamms und des Abwasserkanals wurde einer Baufirma übertragen, die auch den Auftrag zur Wiederbegrünung hatte und einfach besamte Terra Bella Erde aufgetragen hat. Die Fläche ist vorerst wieder grün geworden, doch dann, nach spätestens zwei Vegetationsperioden, war die Grasnarbe abgestorben und der offene Boden wieder sichtbar. Aus diesen Erfahrungen haben wir seitens der Skiliftgesellschaft unsere Lehren gezogen. Wir haben in weiterer Folge um die Planierung des Steilhangs anfangs des Valfagehrtals angesucht, damit das damalige V-Tal für eine breitere und bessere Skiabfahrt ausgeglichen wurde. Die Aufbringung einer Strohdecksaat kam für uns wegen des verwendeten Bitumens nicht in Frage. Wir haben nach der Planierung des Steilhangs und dem Ansäen mit einer Hochlagenbegrünung und der Düngung mit einem leichten Biosol die ganze Fläche mit feucht bleibendem 141


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