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Dokumentation 100 Jahre Alpe Rauz

ser im Alpgebiet genügend Möglichkeiten zur Tränke. Wenn allerdings nach einem Wettersturz eingestallt werden muss, haben sich auch schon vereinzelt Engpässe in der Wasserversorgung ergeben. Mit dem Neubau des oberen Alpstalls wurde auch eine neue Lösung der Wasserversorgung gefunden, indem ein Ringverbund mit der Talstation des Skilifts Valfagehr und dem Personalhaus der Skiliftgesellschaft hergestellt wurde. Besonders bei der Unterbringung des Viehs in einem Laufstall muss Trinkwasser in ausreichender Menge und Qualität verfügbar sein. Nach Auskunft des Bauführers ist geplant, zu den Alpgebäuden einen Anschluss an die Wasserleitung der Stubner Fremdenverkehrsgesellschaft herzustellen, womit künftig die Wasserversorgung der Alpgebäude gesichert sein soll.443 Dieses Wasser wird aus einer Quelle gespeist, die im Tausch- und Dienstbarkeitsvertrag vom 13. Mai 1989 der Skiliftgesellschaft zur Entnahme von Wasser zugeteilt wurde.444 Die Alpe Rauz wurde mit dem Bau der Freileitung über den Arlberg um das Jahr 1935 gleichzeitig wie Stuben an das Netz der Vorarlberger Kraftwerke angeschlossen.445 Eine Rechnung über die Stromgebühren weist darauf hin, dass die Alpe Rauz bereits vor dem Jahre 1938 mit elektrischem Strom versorgt wurde.446 Mit dem Bau des Umspannwerks der VKW dürfte die Alpe Rauz in den Sechzigerjahren direkte an die Trafostation angeschlossen worden sein.447 Heute wird die Stromversorgung durch eine Erdkabelleitung vom Umspannwerk der VKW zu den Alpgebäuden Rauz sichergestellt.448 Der elektrische Strom für die Alpe Rauz wird von der Vorarlberger Energienetz GmbH Bregenz bezogen. Wie aus den Gemeinderechnungen der vergangenen 100 Jahre hervorgeht, waren neben den grösseren Bauprojekten laufend Sanierungs- und Unterhaltsarbeiten sowie Erneuerungen der Inneneinrichtungen der Alpgebäude erforderlich. Dazu kamen auch neue Leitungen für die Wasser und Stromversorgung.449 Mit den Investitionskosten für die Sanierungs- und Unterhaltsarbeiten sowie auch für die Errichtung der Alpgebäude wurde die Investitionsrechnung der Gemeinde belastet, womit die entsprechenden Amortisationskosten nicht durch den Alpbetrieb, sondern von der Gemeinde getragen werden. Damit leisten die Gemeinde Gamprin und das Land Liechtenstein mit den Subventionszahlungen einen zusätzlichen finanziellen Beitrag zur Bewirtschaftung der Alpe Rauz. Im Auszug aus dem Hauptbuch des Grundbuchs des Jahres 2013 sind folgende Bauparzellen und Alpen angeführt: 229, 230, 231, 235/2, 235/3, 235/4, 310 und 328.450 Auf der Parzelle 229 stand der im Jahre 2012 abgebrochen Schuler Stall. Bei den Parzellen 230 und 328 handelt es sich um die heute bestehenden Alpgebäude, den inzwischen neu erbauten oberen Alpstall und das untere Alpgebäude auf der Rauz. Relikte aus der Vergangenheit sind die im 443 Zeitzeuge Helmut Bühler am 11. September 2013 444 Zeitzeuge Gebhard Salzgeber am 18. Oktober 2013 445 Thöni, Stuben, S. 140 446 GAG, Kontoauszug vom 31. Dezember 1940 447 Thöni, Stuben, S. 141 448 GAG, Netzplan vom 3. November 2011 449 GAG, Kontoauszug vom 13. Dezember 1940 450 GAG, Grundbuchauszüge vom 21. März und 8. April 2013 sowie Abbildung 1.6 85


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