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Informationen der Gemeinde Gamprin-Bendern, Juli – Dezember 2014

KOMPASS 2022 Die Arbeitsgruppe hat unter der fachlichen Begleitung von Rainer Gopp von der Firma sano AG Eschen insgesamt sechs Mal getagt und den Schlussbericht mit vier Anhängen zu Handen der Projektgruppe «Kompass 2022», respektive zu Handen des Gemeinderates verabschiedet. Der Gemeinderat hat sich an seiner Sitzung vom 5. November 2014 mit dem Schlussbericht befasst und verschiedene weitere Weichenstellungen vorgenommen. Was ist leistbarer Wohnraum? Es ist hinlänglich bekannt und wird auch landauf landab immer wieder ausgesprochen, dass es in Liechtenstein einen sehr kleinen Bodenmarkt oder Handel mit Grundstücken gibt. Wenn doch, dann sind die Preise dermassen hoch, dass es gerade für mittelständische Familien nicht mehr möglich ist, Wohneigentum zu verwirklichen. Was leistbarer Wohnraum ist, darüber bestehen unterschiedliche Meinungen. Fakt ist aber, dass beim gegenwärtigen Lohndurchschnitt in vielen Familien die Haushaltskosten mehr als die empfohlenen 30 % des Haushaltsbudgets ausmachen. Es besteht Handlungsbedarf Die Arbeitsgruppe kommt in ihrem Bericht zum Schluss, dass Handlungsbedarf besteht, wenn man dem definierten Zielpublikum «Familien» langfristig Perspektiven für bezahlbaren Wohnraum in der Gemeinde bieten will. Die Zielsetzung, bezahlbaren Wohnraum für Familien auch langfristig zu ermöglichen, kann gemäss dem Fazit der Arbeitsgruppe vermutlich nur mit Hilfe einer Wohnbaugenossenschaft und/oder attraktiven Baurechtsverträgen erreicht werden. Nicht verfolgt werden sollten Wege, bei denen die Gemeinde als Eigentümerin von Wohnraum, bspw. im Bereich des sozialen Wohnungsbaus, auftritt. Die Arbeitsgruppe bejaht ausführlich, dass die Gemeinde bereits heute in der einen oder anderen Form agieren sollte, wenn die Abwanderung ins Ausland nicht weiter ansteigen soll. Zudem könne sich die Gemeinde mit dem Halten oder dem Ansiedeln von Familien ein Herausstellungsmerkmal Informationen der Gemeinde Gamprin-Bendern geben, welches für die Gemeinde Zukunftspotenziale und eine langfristig notwendige Generationen- Durchmischung schafft. Empfehlungen der Arbeitsgruppe Aufgrund der von der Gemeindeverwaltung aufwändig ausgeführten statistischen Auswertung der Wohnbevölkerungsstruktur schätzt die Arbeitsgruppe das Potenzial an Interessierten für Wohnraum durch eine Wohnbaugenossenschaft oder mittels Baurechtsverträgen konservativ auf mind. 100 Haushalte/ Familien über einen Zeitraum von 20 Jahren. Dabei sind ausschliesslich heute in Gamprin-Bendern wohnhafte Personen erfasst – ein potenzieller Zuzug von Familien ist dabei noch nicht berücksichtigt. Wohneinheiten in Form einer Wohnbaugenossenschaft Die Arbeitsgruppe empfiehlt dem Gemeinderat, die Varianten «Wohneinheiten mittels einer Wohnbaugenossenschaft sowie – nach dem Überarbeiten des Baurechts-Reglements – auch Baurechts-Projekte» weiter zu verfolgen und nach Möglichkeit auch zu realisieren. Eine Umsetzung beider Varianten – auch in etappierter Form – würde nach Ansicht der Arbeitsgruppe der Gesellschaftsstruktur und den entsprechenden Trends am Ehesten gerecht. Die Wohnbaugenossenschaft habe sich unter anderem in der Schweiz als «dritter Weg» etabliert und ein entsprechendes Projekt ist kürzlich auch in Vaduz gestartet worden. Gamprin will attraktive Wohngemeinde sein Klar sei, so das Ergebnis der Arbeitsgruppe, dass sich die Gemeinde durch die Förderung von bezahlbarem Wohnraum als noch attraktivere Wohngemeinde positionieren könnte. Dies hätte letztendlich Vorteile sowohl für das gesellschaftliche Gefüge wie auch in Bezug auf die Steuereinnahmen. Die Arbeitsgruppe unterstützt explizit die im Kompass 2022 gefasste Zielsetzung, bezahlbaren Wohnraum für Familien zu ermöglichen. Ist die Gemeinde auch in Zukunft für Familien attraktiv oder kann sich entsprechend noch attraktiver präsentieren, findet eine gute gesellschaftliche Entwicklung und Durchmischung statt. Die Gemeinde bleibt so «jung», und die Menschen identifizieren sich mit der Gemeinde, der Gesellschaft und dem Dorfleben. Bezahlbarer Wohnraum Die Möglichkeit, auch weiterhin in der Gemeinde ein bezahlbares Eigenheim resp. bezahlbaren Wohnraum verwirklichen zu können, hat auch Eingang in die Gemeindestrategie «Kompass 2022» gefunden. Der Gemeinderat hat auf Antrag des Projektteams Kompass 2022 am 9. September 2013 eine Arbeitsgruppe «Bezahlbarer Wohnraum» mit dem Auftrag eingesetzt, einen Vorschlag für ein konzeptionelles Vorgehen auszuarbeiten. Die Mitglieder der Arbeitsgruppe • Donath Oehri, Gemeindevorsteher • Daniela Hasler, Grüt 29 • Ingrid Hasler, Mühlegass 30 • Stephan Kind, Bühl 84. • Johannes Oehri, Badäl 37


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