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Broschuere 100 Jahre Alpe Rauz

100 Jahre Alpe Rauz 24 100 Jahre Alpbewirtschaftung 100 Jahre Alpbewirtschaftung Die erste Bestossung der Alpe Rauz mit dem Vieh aus Gamprin erfolgte bereits im Sommer 1914, kurz vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs. Am Ende des Krieges mussten Milch, Butter und Käse an die hungernde Bevölkerung in Vorarlberg abgegeben werden, obwohl auch Not in Liechtenstein herrschte. Die Bewirtschaftung der Alpe Rauz hatte sich auf die wechselvolle Geschichte unseres Nachbarlandes zwischen den Kriegen, während des Zweiten Weltkriegs und dem folgenden wirtschaftlichen Aufschwung einzustellen. Auftrieb und Abtrieb Alpe Rauz 1914, erste Seite des Alpbuchs Rauz (GAG) Erste Bestossung 1914 Die Alpe Rauz wurde erstmals im Jahre 1914 – kurz vor dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs – mit dem Vieh aus Gamprin bestossen. Wie im Alpbuch festgehalten ist, wurden am 29. Juni vorerst 60 Kühe und am 6. Juli 1914 nachfolgend 33 trächtige Rinder, 35 leere Rinder und 25 Kälber, insgesamt 153 Stück Vieh auf die Alpe Rauz aufgetrieben. Der Alpabtrieb erfolgte am 19. September 1914 infolge des Schneewetters. Während der Alpungszeit im Sommer 1914 kamen zwei Kühe, eine Zeitkuh und drei Kälber zu Tode. Der Viehauftrieb erfolgte mit der Bahn von Nendeln nach Langen am Arlberg und von dort auf die Alpe Rauz. Beim Alpabtrieb wurden die Tiere mit einem Zwischenhalt in Bings auf der Strasse nach Gamprin getrieben. Die Alpauffahrt eines mit der Eisenbahn transportierten Stück Viehs kostete zwei Kronen, die zweitägige Alpabfahrt mit den Übernachtungskosten in Bings eine Krone und 25 Heller. In Rechnung gestellt wurde die Untersuchung des Viehs durch den Landestierarzt und den Bezirkstierarzt in Langen. Zollformalitäten gab es keine, weil damals das Fürstentum Liechtenstein dem Zollgebiet Österreich angehörte. In den folgenden Kriegsjahren wurde, vermutlich wegen der Rationierung der Eisenbahnwaggons, der Auf- und Abtrieb des Viehs zu Fuss durchgeführt. Zum Auf- und Abtrieb des Viehs ist von Altvorsteher Johann Georg Hasler festgehalten: «Am ersten Tag ging es bis nach Bings bei Bludenz, wo man im Gasthaus übernachtete. Der Besitzer der Wirtschaft hatte eine grosse Wiese, wo das Vieh untergebracht werden konnte. Dafür musste die Begleitmannschaft bei ihm logieren und sich bei ihm verköstigen. Am zweiten Tag ging es morgens früh schon weiter, um kurz nach Mittag auf der Alpe Rauz anzukommen. Auch der Abtrieb erfolgte anfänglich zu Fuss in zwei Tagesmärschen. Bekränzt kamen die Kühe und das Galtvieh am Nachmittag des zweiten Tages wieder in Gamprin an. Im Pferdefuhrwerk folgten die Molke, Butter und Sauerkäse. Schon im August wurde die Molke einmal auf der Alpe geholt. Die Verteilung erfolgte nach Milchmass, das vom Senn erstellt wurde.» In der Alprechnung des Jahres 1914 sind auch die Milchleistungen der Kühe, die erzeugte Butter und der Käse sowie die entsprechende Zuteilung der Molke aufgezeichnet. In Gamprin wurden unter


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