100 Jahre Alpe Rauz 51 Verträge und Dienstbarkeiten Verträge und Dienstbarkeiten Die Bautätigkeiten haben auf der Alpe Rauz während der vergangenen 50 Jahre sichtbare Spuren hinterlassen. Der wirtschaftliche Aufschwung führte in der Nachkriegszeit zu einem weiteren Ausbau der Strassen, der Hochspannungsleitungen und Fernmeldestationen über den Arlberg sowie zur Errichtung von Skiliften mit den Tal- und Bergstationen. Durch den Ausbau des Skigebiets Valfagehr mit Parkplätzen und Zufahrtswegen, den Bau des Speichersees auf dem Pfannenkopf, die Planierung von Skipisten und die Lawinenschutzbauten sowie die Installation von Beschneiungsanlagen wurde nachhaltig in die Alp- und Naturlandschaft eingegriffen. Diese Entwicklung spiegelt sich eindrücklich in den Kauf- und Dienstbarkeitsverträgen wider, die von der Gemeinde Gamprin mit den verschiedenen privaten Vertragspartnern, der Strassenbauverwaltung, den Strom- und Netzwerkbetreibern, den Skiliftgesellschaften und den Jagdpächtern abgeschlossen wurden. Eine zuverlässige Grundlage zum gegenwärtigen Stand und zur Eintragung der Verträge bildet der Grundbuchauszug, in dem die im Eigentum der Gemeinde Gamprin befindlichen Grundstücksparzellen auf der Alpe Rauz sowie die auf den Parzellen lastenden Dienstbarkeiten eingetragen sind. Private Vertragspartner Nach dem Kauf der Alpe Rauz kam es Ende des Ersten Weltkriegs noch zu einem einzigen Bodenkauf der Gemeinde Gamprin auf der Alpe Rauz. In den Zwanzigerjahren, als sich die Schillingwährung in der Ersten Republik stabilisiert hatte, wurden weitere im Eigenbesitz befindliche Rauzmähder zugekauft, die teilweise dann wieder an die Interessentschaft zur Aufforstung des Gebiets oberhalb von Stuben abgegeben werden mussten. Weitere Kauf- und Tauschverträge erfolgten in den Sechzigerjahren und schliesslich im Jahre 1999 mit dem Erwerb des letzten zu arrondierenden Rauzmahd. Die folgende Übersicht zeigt die wichtigen Grundstücksverträge, die zwischen der Gemeinde Gamprin sowie privaten Vertragspartnern abgeschlossen wurden: Jahr Kauf / Verkauf / von / an Tausch 1918 Kauf Mähder beim von Johann J. Krüzli (Schuler Stall) Tschohl 1926 Kauf Alpweiden von Paulina samt Heubargen Burtscher 1926 Kauf Bergmahd von Franziska Leu 1939 Tausch Alpweiden an Aufforstung Kendeltola Stuben 1939 Tausch Herrenmahd von Aufforstung (Pfarrwiese) Stuben 1960 Verkauf Teilstück an Alpenverein Ulm bei Ulmer Hütte 1962 Tausch Grundstücke an A. Walch, Rauztobel Rasthaus 1962 Tausch Rauzmähder, von A. Walch, Heubarge Rasthaus 60er Verkauf Bauparzelle an Bilger, (nicht belegt) Berghof Rauz 1963 Verkauf Parzelle an Skiclub bei Schuler Stall Tübingen 1999 Kauf Rauzmahd von Johann Battisti Die Gemeinde Gamprin kaufte Ende des Jahres 1918 von Johann Josef Tschohl, Klösterle, mehrere Mähder auf der Rauz für 4 500 Kronen. Die Eintragung in das Grundbuch Bludenz erfolgte im September 1919. Die Summe wurde von der Gemeinde offensichtlich nicht oder erst später ausbezahlt. In einem Brief, datiert mit November 1929, fragt der Sohn des Verkäufers den Vorsteher, was die Gemeinde Gamprin seinem Vater durch Güte zukommen lassen wolle, zumal ihm bei der Inflation auch alles «verreckt» sei. In einer Vereinbarung vom Mai 1930 erklärte sich die Gemeinde Gamprin zu einer nachträglichen Zahlung von 1 000 Franken bereit. Nach der Währungsreform und der Einführung des österreichischen Schillings kam es in den Zwanzi-
Broschuere 100 Jahre Alpe Rauz
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