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Broschuere 100 Jahre Alpe Rauz

100 Jahre Alpe Rauz 56 Verträge und Dienstbarkeiten pe mit dem Einbau von zwei zusätzlichen Kehren und einer Neutrassierung der Arlbergstrasse beim Posteck begonnen. Anfangs wehrte sich die Gemeinde Gamprin und war schliesslich mit einer pauschalen Entschädigung von 50 000 Schilling einverstanden. Im Jahre 1962 konnte die ausgebaute Stubner Rampe mit den fünf Kehren dem Verkehr übergeben werden und ein Jahr später war die Umfahrung der engen Ortsdurchfahrt von Stuben fertig gestellt. Während dieser Zeit kam es mit der Bundesstrassenverwaltung zu weiteren Kauf- und Dienstbarkeitsverträgen. So erwarb die Republik Österreich im Jahre 1965 für das Bauhofareal ein weiteres Grundstück im Ausmass von 261 m² sowie den darauf befindlichen Stall für eine Auslösesumme von 93 000 Schilling. Für den geplanten Ausbau des Bauhofs wurde im Jahre 1968 zudem eine Bauabstandsnachsicht an die neue Grundgrenze gewährt. Die östlich gelegene Mehrfachgarage des Bauhofs wurde um das Jahr 1975 am Standort des früheren Wegmacherhauses erstellt. Die Zunahme des Strassenverkehrs sowie die Überlastung der Arlberg Passstrasse führten schliesslich dazu, dass die Österreichische Bundesregierung im Jahre 1972 die Arlberg Strassentunnel AG, die heutige ASFINAG, mit der Planung, Finanzierung, dem Bau, Betrieb und Unterhalt des Arlberg Strassentunnels beauftragte. Um den Lüftungsschacht auf dem Gebiet der Alpe Albona an der Grenze zur Alpe Rauz bauen zu können, musste von der Alpe Rauz aus vorerst ein Zufahrtsweg geschaffen werden. Für die Zufahrt zu diesem Lüftungsschacht räumte die Gemeinde Gamprin der Arlberg Strassentunnel AG im Jahre 1974 die Dienstbarkeit ein, auf der Schattenseite der Rauzalpe einen Weg zu bauen und diesen nach ihren Erfordernissen zu erhalten und zu nutzen. Zum langwierigen Ausbau und Unterhalt der Arlberg und Flexenstrasse wurde der Steinbruch Rauzboden von verschiedenen Bauunternehmen beansprucht. Der Steinbruch wurde, wie die Verträge und Vereinbarungen mit Baufirmen in Vorarlberg zeigen, in den einzelnen Ausbauphasen der Arlbergstrasse immer wieder aktiviert. Auch Kies und Schotter wurden im Gebiet des Steinbruchs für den Bau und Unterhalt entnommen. Die Firma Wucher war der letzte Betreiber des Steinbruchs beim Rauzboden, der in den Achtzigerjahren stillgelegt wurde. An der Arlbergstrasse hatte die Strassenbauverwaltung mit Unterstützung der Wildbach- und Lawinenverbauung insgesamt 18 Lawinenzüge mit zahlreichen Verbauungsmassnahmen gesichert. Hangsicherungen und alpine Schneebrücken waren schon in den Vierzigerjahren und vor allem in den Sechziger- bis Achtzigerjahren im Bereich des Leuelochs zwischen der Talkehre und der Alpe Rauz, am Ganda- und Arlenhang unterhalb der Passhöhe sowie oberhalb des Postecks errichtet worden. Damit war die Arlbergstrasse im Gebiet der Alpe Rauz auf der Länge von rund drei Kilometern vor Lawinen besser geschützt. Im Dienstbarkeitsvertrag vom 27. August 2002 genehmigte die Gemeinde Gamprin das Projekt der Strassenbauverwaltung des Landes Vorarlberg zur weiteren Sicherung der Arlbergstrasse mit dem Bau von drei Lawinensprenganlagen mit Wurfrohrkästen zur gezielten Auslösung der gefürchteten Pfannenkopflawine. Im Jahre 2006 folgten weitere Dienstbarkeitsverträge zur Errichtung eines Lawinenwächters sowie eines Sprengmittelverbrauchslagers. Im Jahre 2009 schloss das Land Vorarlberg mit der Gemeinde Gamprin einen Dienstbarkeitsvertrag zur Lawinenverbauung am Pfannenkopf ab. Eine wichtige Grundlage zur Klärung des Grenzverlaufs zwischen der Alpe Rauz und der Arlbergstrasse wurde mit der Neuvermessung der Strasse von km 11,3 bis km 17,9 durch das Landesvermessungsamt Feldkirch geschaffen. In der Vermessungsurkunde für die Gemeinde Gamprin sind in den Lageplänen die Grenzpunkte genau aufgenommen und verzeichnet sowie die Flächenberichtigungen für die einzelnen Grundbuchparzellen angeführt. Dem entsprechend stimmte die Gemeinde Gamprin dem im Plan dargestellten Grenzverlauf zur Arlberg- und Flexenstrasse zu. Im Bescheid vom 18. April 2008 wurde der aktualisierte Plan des Landesvermessungsamtes schliesslich bescheinigt. Probleme bereitete immer wieder das Strassenstück der Arlbergstrasse oberhalb des Postecks. Wiederholt kam es hier zu Felsstürzen, Fahrbahnsenkungen und Verformungen der Stützmauer. So musste im April 1995 die Arlbergstrasse für mehrere Wochen aufgrund einer Hangrutschung gesperrt werden. Die Strasse wurde neu verlegt und aus dem Felsenhang herausgesprengt. Im Herbst 2010 wurde in diesem Abschnitt aufgrund akuter Felssturzgefahr mit einem Felsabtrag begonnen. Infolge der Gefährdung der Verkehrsteilnehmer und zur Gewährleistung der Zufahrt in die Wintersportgebiete ist eine Verlegung der Arlbergstrasse in diesem Strassenabschnitt auf die nördliche Seite des Kendelkopfes geplant. Demnach werden oberhalb von Stuben zu den bereits bestehenden Serpentinen weitere fünf Kehren in den Hang gebaut, so wie die Flexenstrasse bis zum Jahre 1942 vom Posteck ausgehend verlief. Die Flexenstrasse wird künftig nach der Felsengalerie im Bereich des Lagerplatzes in die Arlbergstrasse einmünden. Die Strasse führt von dort auf der be-


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