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Broschuere 100 Jahre Alpe Rauz

100 Jahre Alpe Rauz 65 Verträge und Dienstbarkeiten Im Jahre 2003 wurde mit der Arlberger Bergbahnen AG ein weiterer Dienstbarkeitsvertrag zum Bau der Arlenmähderbahn abgeschlossen. Die Gemeinde Gamprin überträgt zur Errichtung der Bergstation eine Fläche von 600 m² und räumt der Skiliftgesellschaft im Vertrag unter anderem das Recht ein, eine Sesselbahn zu errichten und zu unterhalten, Geländekorrekturen vorzunehmen, die Pisten zu präparieren sowie eine Beschneiungsanlage zu installieren. Die Gemeinde Gamprin erhält dafür ein jährliches Grundnutzungsentgelt von 4 000 Euro. Nach 25 Jahren entsprach die Valfagehrbahn nicht mehr den Anforderungen und so erfolgten im Jahre 2005 der Umbau der Bahn von einem Dreier- zu einem modernen Sechsersessellift und die Erneuerung der technischen Anlagen. Die neue Valfagehrbahn wurde auf eine maximale Förderleistung ausgelegt und kann an einem Spitzentag bis 1 500 Personen pro Stunde befördern. Entsprechend den Informationen des Betriebsleiters der FVG werden in einer Wintersaison auf der Valfagehrbahn bis zu 700 000 Personen, auf der Schindlergrat- und Arlenmähderbahn jeweils bis zu 600 000 Personen befördert. Im Zuge des Ausbaus der Valfagehrbahn wurde zusätzlich zum bestehenden Schlepplift auch ein überdachtes Förderband als Zubringer der Skifahrer vom Parkplatz Alpe Rauz zur Talstation der Valfagehrbahn errichtet. Weiters wurde zur Verbesserung der Zufahrt und der Parkplatzsituation der Aufschüttung einer Mulde beim Rauzbach mit Auflagen zugestimmt. Um eine ungehinderte Querung des Parkplatzes für die Skifahrer zu ermöglichen, war es erforderlich, den Parkplatz zu erweitern und die Geländemulde beim Rauzbach mit Aushubmaterial aufzufüllen. Wie Franz Stadler im Jahre 2007 zur Alpkartierung festhält, sind wegen der Skipisten die natürlichen Verhältnisse stark gestört worden. Er empfiehlt, die Begrünungsmethoden und die aufgebrachten Zusatzstoffe zu untersuchen sowie die weitere Renaturierung zu begleiten. Für eine standortgerechte ökologische Begrünung der Skipisten sind verbindliche Richtlinien und Vorgehensweisen erforderlich, wie sie zum Beispiel von der Schweizer Arbeitsgruppe für Hochlagenbegrünung vorgeschlagen und von der Zermatt Bergbahnen AG angewandt werden. Der Ausbau der Skiliftanlagen zwang zu neuen Investitionen in die Erweiterung der Skipisten und in die Gewährleistung der Schneesicherheit. Im Jahre 2007 ersuchte die Stubner FVG um die Erteilung der naturschutzrechtlichen und wasserrechtlichen Bewilligung für die Erweiterung der Beschneiungsanlagen in Stuben und Rauz. Dazu war die Errichtung eines Speicherteichs bei der Bergstation Valfagehr mit einem Volumen von 75 000 m3 vorgesehen. Mit der Realisierung verbunden waren die Entnahme von Wasser aus dem Valfagehrbach, die Errichtung einer Pumpstation, die Umlegung der Skiabfahrt sowie die Auffüllung einer Geländemulde im Bereich der Ulmer Hütte. In der Sitzung am 21. November 2007 stimmte der Gemeinderat dem Vorhaben grundsätzlich zu, forderte jedoch, dass das Projekt nicht wie von der Stubner FVG vorgeschlagen auf dem Weg eines Dienstbarkeitsvertrags, sondern im Rahmen eines Tauschvertrags verwirklicht werde. Zur Erstellung des Speicherbeckens soll der Skiliftgesellschaft eine Fläche von insgesamt 13 800 m² bereitgestellt werden. Für die Ausweitung der künstlichen Beschneiung sowie für die durch die Eingriffe notwendige Wiederherstellung der Alpweiden wurde vom Gemeinderat vorgeschlagen, eine jährliche Abgeltung zu verlangen. Nach einem Vorgespräch und einem Schreiben der Stubner FVG vom 21. Dezember 2007 befasste sich der Gemeinderat nochmals mit der Errichtung des Speichersees und der Erweiterung der Beschneiungsanlage und blieb bei der getroffenen Entscheidung. In der Sitzung im Januar 2008 erklärte sich der Gemeinderat bereit, der Skiliftgesellschaft für die geplante Errichtung einer Personenseilbahn Richtung Albona auf dem Gebiet des Parkplatzes Rauz für eine Talstation eine weitere Teilfläche von 1 500 m² zu überlassen. Damit erwartet der Gemeinderat vor allem, dass endgültig ein Schlussstrich unter die Verträge der Jahre 1980 und 1989 gezogen wird. Im Jahre 2008 wurde der Speichersee am Pfannenkopf ausgehoben und die Beschneiungsanlage im Valfagehrtal installiert. Der Bau der neuen Albonabahn und der vorgesehenen Talstation östlich des VKW-Gebäudes wurde bis heute noch nicht verwirklicht. Demzufolge kam es bislang auch nicht zu einer Abschlussvereinbarung zu den Tauschverträgen der Achtzigerjahre. Wie Dietmar Tschohl in einem Gespräch mitteilte, wird vorrangig eine Skiliftverbindung des Skigebiets Rauz mit Zürs angestrebt, wozu Ende 2013 von den zuständigen Behörden der Feststellungsbescheid eingetroffen ist. Bei den Alpbegehungen wurde offensichtlich, dass die Begrünungen der Geländekorrekturen noch lange nicht abgeschlossen sind und es weiterer Anstrengungen bedarf, um eine natürliche beweidbare Grasdecke zu erreichen. Wie der Betriebsleiter der Valfagehrbahn betonte, unternahm die Stubner FVG bisher grosse Anstrengungen zur Wiederbegrünung der Skipisten. Er verwies dazu auf den Zwischen-


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