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Dokumentation 100 Jahre Alpe Rauz

Mit der Alpe Rauz und der Gemeinde Gamprin kam Erich Brunner als neuer Geschäftsführer der Stubner Fremdenverkehrsgesellschaft erstmals 1978 in Kontakt, als es um den Bau der geplanten Valfagehrbahn ging. Er führt dazu aus: „Ohne die Gemeinde Gamprin wäre damals nichts gegangen, sie waren die Grundbesitzer des geplanten Skigebiets. Erste Gespräche mit dem Vorsteher Lorenz Hasler ergaben, dass die Gemeinde Gamprin nicht am Geld, sondern an den an das Alpgebiet angrenzenden Rauzmähdern interessiert war. Wir haben damals die Rauzmähder von privaten Besitzern aufgekauft und sie zum Tausch für den Bau unserer Anlagen angeboten. Im ersten Tauschvertrag 1980 erhielt die Gemeinde Gamprin 2,5 ha und in der zweiten Phase mit dem Vertrag von 1989 etwa 9 ha. Wir haben dafür insgesamt etwa 2,5 ha für den Bau unserer Skiliftanlagen erhalten. Die Verhandlungen mit der Gemeinde Gamprin verliefen in gutem Geist zur Zusammenarbeit und zum gegenseitigen Interessenausgleich. Mit der früheren Albonabahn ging es in den Siebzigerjahren schlecht und wir haben uns mit anderen Skiliftgesellschaften des Arlberggebiets zusammengetan und die Stubner Fremdenverkehrsgesellschaft gegründet. Erst mit der Valfagehrbahn auf der Alpe Rauz kam der Aufschwung für das Skigebiet am Arlberg und die Ortschaft Stuben. Für Stuben war das ganz wichtig und ich bin heute noch der Gemeinde Gamprin für ihr Entgegenkommen mit grossem Dank verbunden. So war es mir auch wichtig, dass den Gamprinern die gleichen Vorteile wie den Stubnern im Skigebiet des Arlbergs zuteil wurden. Erwähnen möchte ich dazu, dass die Gampriner seither wie die Stubner zum Einheimischentarif auf dem ganzen Arlberggebiet mit etwa 85 Liftanlagen skifahren können. Wie ich weiss, ist diese Regelung auch von Seite der Gemeinde Gamprin mit der Ausstellung der Ausweise für Einheimische korrekt gehandhabt worden. Zum guten Einvernehmen zwischen den Gemeinden Gamprin und Klösterle haben auch die gemeinsamen Veranstaltungen und Zusammenkünfte beigetragen. In besonderer Erinnerung ist mir der von ‚Ehre dem Alter‘ organisierte Tag für die Senioren von Gamprin geblieben, der mit einer Messe in der Kirche in Stuben begann und mit einer Feier in der Johanniter Stube in Klösterle endete. Besonders gefreut habe ich mich über den Besuch des Musikvereins Konkordia, bei dem uns ein Krug mit Widmung als Geschenk überreicht wurde. Wichtig waren mir auch die gegenseitigen, heute noch in regelmässigen Zeitabständen stattfindenden Besuche der Gemeinderäte, die zur Freundschaft und Partnerschaft zwischen den beiden Gemeinden beitragen.“ Erich Brunner erinnert sich noch gut an die einzelnen Bauprojekte auf der Alpe Rauz, wie den Bau der Kanalisation von der Ulmer Hütte, den Umbau der Valfagehrbahn von einer Dreier- zu einer Sechserbahn und der damit verbundenen Ausweitung und Planierung der Skipisten. Er ist sich bewusst, dass zur Wiederherstellung der Flächen weiterhin intensive Massnahmen und zusätzliche Aufwendungen seitens der Skiliftgesellschaft erforderlich sind. Dazu hält er fest, dass diese Massnahmen auch im Einvernehmen mit den Bauern der Alpe Rauz durchgeführt werden. 138


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