Page 25

Informationen der Gemeinde Gamprin-Bendern, Jan. – Juni 2015

23 Gemeinde, gefolgt von Salez im Jahr 1512. Dieser Prozess endete 1874 mit der Ablösung von Schellenberg, das schliesslich 1881 zur eigenen Pfarrei erhoben worden ist. Es ist nicht bekannt, welche Gemeinde in welchem Teil des Benderner Friedhofs ihre Toten begraben hat. Die 28 seit Arbeitsbeginn freigelegten Bestattungen zeigen eine Altersspanne vom Jugendlichen bis zum Greisen. Von Neugeborenen und Kindern wurden die Gebeine vor allem in Streulage angetroffen. An den Skeletten wurden ausser altersbedingten Verschleisserscheinungen bisher kaum krankhafte Veränderungen beobachtet. Erst die systematische anthropologische Untersuchung im Labor der Archäologie wird hierzu weiterführende Erkenntnisse erlauben. Ein bedeutender Fundort Die ältesten Spuren auf dem Kirchhügel datieren in die Bronze- und Eisenzeit (15. Jahrhundert bis 5. Jahrhundert v. Chr.). Einzelne Objekte (Schmuck, Gefäss- und Baukeramik) lassen auf ein römisches Gebäude schliessen, dessen Standort noch nicht lokalisiert werden konnte. Vermutlich im 5./6. Jahrhundert n. Chr. wurde ein mächtiges Bauwerk von mindestens 15 x 20 m Ausdehnung errichtet. Ob es an dieser Stelle als Schutz des Rheinübergangs oder als Zeichen Ursprüngliche Ausdehnung des Pfarreisprengels Bendern, eingetragen auf der Dufour-Karte von 1835. eines Herrschaftsanspruchs entstand, ist genauso unbekannt, wie dessen Erbauer. Innerhalb dieses Gebäudekomplexes entstand in den folgenden Jahrhunderten eine erste Kirche. Das Erscheinungsbild des heutigen Gotteshauses geht auf Umbauten des 15./16. Jahrhunderts zurück. Ulrike Mayr, Archäologin Jüngerer Bestattungshorizont: Der Tote, ein 30- bis-50-jähriger Mann, trug eine Bekleidung mit über 40 Knöpfen. Publikation zu den ersten Grabungen zwischen 1968 und 1977 Anlässlich der Renovierungsarbeiten wurden unter der Leitung von Georg Malin auf dem Kirchhügel von 1968 bis 1977 mehrere Ausgrabungskampagnen durchgeführt. Ein Teil der dokumentierten Befunde ist heute noch unterhalb des Kirchenbodens zugänglich. Zurzeit setzen sich mehrere Autoren mit der Geschichte dieses einzigartigen Fundplatzes auseinander. Die Ergebnisse der Auswertungen werden Ende 2015 in Form einer mehrbändigen Publikation vorgestellt. TIEFBAU


Informationen der Gemeinde Gamprin-Bendern, Jan. – Juni 2015
To see the actual publication please follow the link above