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Broschuere 100 Jahre Alpe Rauz

100 Jahre Alpe Rauz 30 100 Jahre Alpbewirtschaftung Skihütte und Bauhof, rechts Alpstall und Sennhütte, Postkarte um 1955 (Albert Walch) Im Jahre 1948 setzte das anhaltende Schneewetter dem Vieh arg zu. Da keine Aussicht bestand, dass das Vieh unter diesen Bedingungen den ganzen Sommer durchhielt, beschloss die Bürgerversammlung am 12. Juli 1948, die Kälber und etwas Grossvieh von der Alpe Rauz vorzeitig abzuziehen. Im November 1954 beschloss die Gemeinde Gamprin den Kauf einer Schlauchanlage zur Ausbringung der Gülle und brachte beim Landwirtschaftsamt dazu ein Subventionsgesuch ein. Das Amt befand die Erstellung einer solchen Anlage auf der Alpe Rauz für förderungswürdig. In der Begründung wird angeführt, dass durch eine solche Anlage ein grösseres Gebiet als bei der Ausbringung von Mist erfasst werden kann und dadurch weniger Wege erstellt werden müssten. In den weiteren Ausführungen wird auch darauf aufmerksam gemacht, dass die Gülle ein einseitiger Stickstoffdünger sei und beim Leeren der Güllekasten auch Phosphat beigegeben werden sollte. Einen herben Rückschlag bedeutete bei der Inbetriebnahme der Schlauchanlage am Ende des Alpsommers 1955 der Bruch der neu erstellten Aussenmauer des Jauchekastens beim unteren Stallgebäude. Die Aussenmauer hielt dem Druck nicht stand und die Gülle ergoss sich über das Bauhofareal und floss über die Arlbergstrasse in den Rauzbach. Dabei wurde der Hirte Fridolin Öhri aus Ruggell auf der Mauer stehend von der Gülle mitgerissen und brach sich das Bein. Obwohl er sich im Brunnen der Alpe gewaschen hatte, soll er bei seiner Einlieferung in das Spital Feldkirch immer noch stark nach Gülle gerochen haben. Ende der Fünfzigerjahre stellte die Alpkommission eine grundlegende Veränderung bei der Alpung von Kühen fest, da die Bauern nicht mehr alle Kühe auf die Alpe trieben, sondern ihre guten Milchtiere im Talbetrieb beliessen. Bei der Verwertung der anfallenden Alpmilch wird festgestellt, dass diese von vielen Alpen zur Verarbeitung ins Tal gebracht werde. Weiters würden die Alpen nicht mehr mit eigenem Vieh bestossen, sondern einzelne Alpgenossenschaften und Gemeinden seien dazu übergegangen, ihre Alpen zu verpachten. Zur Begehung der Alpe Rauz im August 1957 berichtet die Alpenkommission an die Regierung:


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