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Broschuere 100 Jahre Alpe Rauz

100 Jahre Alpe Rauz 5 Vorworte und Einführung Vorworte und Einführung Donath Oehri, Vorsteher Das Jahr 1914 war in vielerlei Hinsicht ein sehr geschichtsträchtiges. Am 23. Februar 1914 konnte im Gasthaus Löwen in Bendern der Vorvertrag zum Kauf der Alpe Rauz für 60 000 Kronen von Vorsteher Johann Hasler und dem Vertreter der vormaligen Besitzer abgeschlossen werden. Die damals etwa 300 Einwohner, alles noch Gampriner Bürger, die damals vollständig vom landwirtschaftlichen Einkommen abhängig waren, konnten mit diesem Kauf ein lang verfolgtes Ziel verwirklichen: eine Eigenalpe am Arlberg mit einer Fläche grösser als das Gemeindegebiet von Gamprin. Eine wechselvolle Geschichte nahm ihren Anfang. Bereits kurz danach begann der Erste Weltkrieg. Der jeweils lange Auf- und Abtrieb zu Fuss von Gamprin auf den Arlberg und zurück, der Zweite Weltkrieg, immer wieder Seuchen und andere Beeinträchtigungen machten unseren Vorfahren das Alpleben nicht leicht. Selbstverständlich war die eigene Gemeindealpe jedoch ein Segen und Gewinn für die von der Viehwirtschaft dominierte bäuerliche Dorfgemeinschaft. Der Wandel der Zeit wurde sowohl am Arlberg als auch in Gamprin-Bendern immer sichtbarer. Der Weg wurde durch die Eisenbahn und stets besseren Strassen kürzer, die bäuerliche Bevölkerungsstruktur wandelte sich, der Wintertourismus am Arlberg wurde zusehends intensiviert und vieles mehr. So ist die Alpwirtschaft von 2014 nicht mehr mit derjenigen des Jahres 1914 zu vergleichen. Viele Menschen haben in den 100 Jahren mit beschwerlichem Einsatz dazu beigetragen, dass die Alpe Rauz als ausgezeichnete Hochalpe genutzt werden konnte und die Alplandschaft von der Bewaldung befreit blieb. Dies waren insbesondere unsere Bauern, die Alpmeister, die Alpvorstände, die Alphirten, die Gemeindebediensteten und die Gemeindeverantwortlichen. Auch die grosse Verbundenheit der Gemeinde Klösterle, der Skiliftgesellschaften, der verschiedenen Behörden und weiteren Personen in Vorarlberg mit der Alpe Rauz war stets eine grosse Stütze für die Bewältigung der Herausforderungen. Ihnen allen gebührt dafür ein grosser Dank. Als ein Zeichen des Respekts vor der immensen Leistung unserer Vorfahren war es dem Gemeinderat, dem Alpvorstand und der Kulturkommission deshalb ein grosses Anliegen, im Jahre 2014 das 100. Jubiläum gebührend zu feiern und die interessante, wechselhafte, vielfältige sowie oft schwierige und entbehrungsreiche Geschichte an dieser Zeitenschwelle umfassend aufzuarbeiten und so für die Nachwelt zu sichern. Diese Geschichte hat Dr. Franz J. Heeb im Auftrag der Gemeinde in einer sehr umfangreichen wissenschaftlichen Aufarbeitung festgehalten. Die nun in Ihren Händen liegende Publikation ist ein Auszug aus dem sehr viel umfangreicheren Manuskript, das der Gemeinde vorliegt. Für die grosse und ausgezeichnete Arbeit spreche ich Franz J. Heeb meinen herzlichsten Dank aus. Möge diese Dokumentation dazu beitragen, dass unsere Verbundenheit zu unserer Alpe auch in den nächsten 100 Jahren nicht abnehmen, sondern weiter gestärkt wird. Ich hoffe, dass wir mit Blick auf unsere Vorfahren und unsere Nachkommen nicht müde und nachlässig werden, unsere Alpe Rauz zu bewahren und den zeitlichen Anforderungen anzupassen. Auch wenn es in Zukunft immer wieder grosse Herausforderungen zu lösen und zu überwinden gilt, sollen die Gemeinde Gamprin-Bendern und ihre Einwohnerinnen und Einwohner weiterhin stolz auf ihre Alpe Rauz bleiben können.


Broschuere 100 Jahre Alpe Rauz
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