100 Jahre Alpe Rauz 68 chende Überwachungs- und Bekämpfungsmassnahmen durchzuführen. Es bleibt jedoch fraglich, ob in Anbetracht der aktuellen Ansteckungen die vorgesehenen Massnahmen zur Ausrottung des Tuberkuloseerregers genügen. Beim Abschluss dieser Arbeit informierte das Amt für Lebensmittelkontrolle und Veterinärwesen am 17. Januar 2014 die Alpvertreter des Unterlandes, dass von einer Sömmerung des liechtensteinischen Viehs in Vorarlberg aufgrund der Gefahr der Übertragung der Tuberkulose vom Wild auf das Vieh dringend abzuraten sei. In den entsprechenden Schreiben wird dazu festgehalten, dass die Viehbesitzer im Falle einer Bestossung der ausländischen Alpen bei der Rückkehr des Viehs selber für die Risiken verantwortlich sind und für die Kosten der Kontrollen und der Untersuchungen aufkommen müssen. Dies ist eine Bedingung, die jeden Bauern von einer Bestossung der Vorarlberger Alpen abschreckt und faktisch einem Verbot der Sömmerung des Viehs auf den Eigenalpen gleichkommt. Damit ist nicht nur die Sömmerung des liechtensteinischen Viehs in Vorarlberg auf unbestimmte Zeit eingestellt, sondern auch die künftige Bestossung und Bewirtschaftung der Alpe Rauz gefährdet. Die betroffenen Alpen und Gemeinden haben umgehend mit einem Schreiben an die Regierung darauf reagiert und um agrarpolitische Massnahmen zur Überbrückung der Bestossung der Alpen ersucht. Auch wenn es gelingt, den Alpbetrieb bis zur Eindämmung der Übertragung des Tuberkuloseerregers aufrecht zu erhalten, wird es längerfristig schwierig sein, eine ausreichende Bestossung der Alpe Rauz sicherzustellen. Die weitere Entwicklung und die damit verbundenen Auswirkungen konnten durch den Abschluss dieser Arbeit nicht weiter verfolgt werden. Sicherlich wird damit ein neues Kapitel in der Geschichte der Alpe Rauz aufgeschlagen. Verträge und Dienstbarkeiten Steinwildkolonie beim Ochsenbodenkopf 2009 (Walter Müllhaupt)
Broschuere 100 Jahre Alpe Rauz
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