100 Jahre Alpe Rauz 73 » » » Ohne die Gemeinde Gamprin wäre damals nichts gegangen, sie waren die Grundbesitzer des geplanten Skigebiets. Erste Gespräche mit dem Vorsteher Lorenz Hasler ergaben, dass die Gemeinde Gamprin nicht am Geld, sondern an den an das Alpgebiet angrenzenden Rauzmähdern interessiert war. Wir haben damals die Rauzmähder von privaten Besitzern aufgekauft und sie zum Tausch für den Bau unserer Anlagen angeboten. Im ersten Tauschvertrag 1980 erhielt die Gemeinde Gamprin 2,5 ha und in der zweiten Phase mit dem Vertrag von 1989 etwa 9 ha. Wir haben dafür insgesamt etwa 2,5 ha für den Bau unserer Skiliftanlagen erhalten. Die Verhandlungen mit der Gemeinde Gamprin verliefen in gutem Geist zur Zusammenarbeit und zum gegenseitigen Interessenausgleich. Mit der früheren Albonabahn ging es in den Siebzigerjahren schlecht und wir haben uns mit anderen Skiliftgesellschaften des Arlberggebiets zusammengetan und die Stubner Fremdenverkehrsgesellschaft gegründet. Erst mit der Valfagehrbahn auf der Alpe Rauz kam der Aufschwung für das Skigebiet am Arlberg und die Ortschaft Stuben. Für Stuben war das ganz wichtig und ich bin heute noch der Gemeinde Gamprin für ihr Entgegenkommen mit grossem Dank verbunden. Zum guten Einvernehmen zwischen den Gemeinden Gamprin und Klösterle haben auch die gemeinsamen Veranstaltungen und Zusammenkünfte beigetragen. In besonderer Erinnerung ist mir der von ‹Ehre dem Alter› organisierte Tag für die Senioren von Gamprin geblieben. Besonders gefreut habe ich mich über den Besuch des Musikvereins Konkordia. Wichtig waren mir auch die gegenseitigen, heute noch in regelmässigen Zeitabständen stattfindenden Besuche der Gemeinderäte, die zur Freundschaft und Partnerschaft zwischen den beiden Gemeinden beitragen. Dietmar Tschohl (1969) lernte die Alpe Rauz in seiner Jugend durch das Skifahren kennen. In seiner späteren Tätigkeit als Leiter des Bauhofs und als Vizebürgermeister hatte er vielseitigen Kontakt mit der Alpe. In Erinnerung geblieben ist ihm vor allem die Wanderung mit dem Fürstenpaar und den Liechtensteiner Vorstehern, die Ende der Neunzigerjahre von der Gemeinde Gamprin durchgeführt wurde. Zeitzeugen berichten In meiner Funktion als Bürgermeister und seit diesem Jahr auch als Geschäftsführer der Stubner Fremdenverkehrsgesellschaft habe ich vor allem mit den verschiedenen Bewilligungen für Bauten und vorrangig mit der touristischen Entwicklung unserer Region mit der Alpe Rauz zu tun. Das primäre Interesse meiner Gemeinde liegt in der touristischen Nutzung und Erschliessung des Arlberggebiets. Aktuell arbeiten wir vor allem am Seilbahnprojekt Trittkopf-Valfagehr-Albona, das für Skifahrer eine direkte Verbindung zwischen der Alpe Rauz (Valfagehrbahn) und den Seilbahnen in Zürs ermöglichen würde. So sollte durch den Bau dieses Seilbahnprojektes eine Verbindung zwischen Lech und Rauz ohne den blauen Pendelbus möglich und dadurch die Qualität des Skigebietes für unsere Gäste einmal mehr aufgewertet werden. Wichtig ist, dass alle Nutzungsarten im Kontext gesehen werden. In der Zusammenarbeit der beiden Gemeinden Gamprin und Klösterle sowie der Skiliftgesellschaften sollte für diesen Teil des Arlberggebiets auch weiterhin ein vernünftiges Verhältnis gefunden werden. Andererseits stehen wir zur Alpe Rauz und so haben wir den Bau des neuen Alpstalls wie auch andere Vorhaben der Gemeinde Gamprin unterstützt. Die Zusammenarbeit zwischen unseren beiden Gemeinden und den Bergbahnen ist sehr gut. Es ist eine Partnerschaft auf Augenhöhe. Wichtig sind auch die zwangslosen Treffen zwischen unseren Gemeindevertretern. Aufgrund dieser Vertrauensbasis können auch kritische Themen gemeinsam angegangen und gelöst werden. Gebhard Salzgeber (1955) wurde im Jahre 1985 von Erich Brunner, dem damaligen Geschäftsführer der Stubner Fremdenverkehrsgesellschaft und Bürgermeister von Klösterle, angefragt, ob er nicht Betriebsleiter der Valfagehrbahn werden wolle. Beim Ausbau des Skigebiets Rauz und der Valfagehrbahn war Gebhard Salzgeber führend beteiligt. Wichtig war mir bei all diesen Vorhaben, die Behörden und den Grundbesitzer rechtzeitig zu informieren, damit sie diesen Projekten dann auch zustimmten. Und ich kann sagen, dass ich damit gut gefahren bin. Dabei achtete ich bei den Pistenkorrekturen darauf, ein landschaftlich ausgeglichenes Gelände zu schaffen, was ja alpwirtschaftlich auch von Vorteil war. Mit der Alpe Rauz und den Gamprinern hatte ich von Anfang an einen guten Kontakt.
Broschuere 100 Jahre Alpe Rauz
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