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Broschuere 100 Jahre Alpe Rauz

100 Jahre Alpe Rauz » 76 » auch noch der Bau eines Skilifts auf die Albona (der Brunnenkopfbahn) und eines Verbindungslifts zum Skigebiet Zürs geplant sind, wozu zwei kompakte Talstationen bei der Alpe Rauz errichtet werden sollen. Wir haben mit der Skiliftgesellschaft vereinbart, dass mit den restlichen Bodenauslösungen für die Seilbahnen ein Schlussstrich unter die früheren Tauschverträge gezogen wird. Damit verbinden wir die Hoffnung, dass das Skigebiet Rauz erschlossen ist und keine weiteren künstlichen Eingriffe in die Alp- und Naturlandschaft mehr erfolgen. Wir können seitens der Gemeindeverwaltung den verbliebenen fünf Landwirtschaftsbetrieben nicht noch mehr Aufgaben zur Alpbewirtschaftung aufbürden. Andererseits können die Gemeindemitarbeiter nicht zum Viehtreiben und für Stallarbeiten eingesetzt werden. Die Gemeindeverwaltung kann die Führung des Alpbetriebs wohl kaum übernehmen. Es gibt eine klare Aufgabenteilung, nach der die Gemeinde zwei Bereiche übernommen hat, die Bauverwaltung und die Alpabrechnung. Wichtig ist, dass wir seitens der Gemeindeverwaltung in einem intensiven Informationsaustausch mit den Bauern verbleiben und sie in die Entscheidungen zur Alpe Rauz mit einbeziehen. Helmut Bühler (1957) ist seit dem Jahre 2000 Bauführer und Leiter für Hochbauten der Gemeinde Gamprin. Er kümmert sich seither auch um die Bauten und Projekte auf der Alpe Rauz. Er war Projektleiter bei der Sanierung des unteren Alpgebäudes und beim Neubau des oberen Alpstalls. Mit seinen Akten, Plänen und Informationen hat er zur Ausarbeitung dieser Schrift beigetragen. Längere Zeit nahmen die Abklärungen und Planungen zum Neubau des Alpstalls zusammen mit einer Arbeitsgruppe in Anspruch. Es hat sich bald herauskristallisiert, dass der neue Alpstall zentral in der Nähe der Hirtenwohnung zu stehen kommen soll. Ursprünglich war vorgesehen, den Stall westlich vor dem unteren Alpgebäude zu errichten. Dazu wurde oberhalb des Bauhofs vom Land Vorarlberg eine Grundstücksfläche erworben. Doch die Fläche war letztlich zu klein, um einen Stall für die vorgesehenen 200 Stück Jungvieh zu bauen. So entschloss man sich schliesslich, den bestehenden, alten oberen Alpstall abzubrechen und an dieser Stelle einen Laufstall mit der entsprechenden Grösse zu errichten. Ein Dauerthema ist der Ausbau der Skiliftanlagen und Skipisten, da die Gemeinde Gamprin als Eigentümerin der Alpe Rauz bei diesen Vorhaben meist betroffen und dazu ihre Zustimmung erforderlich ist. Mit der Skiliftgesellschaft haben wir seitens der Gemeindeverwaltung trotz der schwierigen Vertragslage ein gutes Einvernehmen. So werde ich in meiner Funktion oft zu Verhandlungen und Ortsaugenscheinen auf die Alpe gerufen, um unsere Gemeinde bei den Vorhaben zu vertreten. Schwierigkeiten bereitet die Teilnahme wegen dem langen Anfahrtsweg auf die Alpe und wegen den kurzfristigen, teils zu späten Einladungen. Gut wäre es, wenn bei den Ortsaugenscheinen auch Bauern vertreten wären, doch diese können im Sommer nicht einfach von der Arbeit weggehen. Als kritisch zu betrachten sind die Eingriffe in die Naturlandschaft der Alpe auf dieser Höhenlage. Seitens der Skiliftgesellschaft ist zwar ein grosses Bemühen ersichtlich, nach ihren Bauprojekten und Pistenplanierungen die Flächen wieder zu begrünen. Doch die Erosionen und der spärliche Pflanzenwuchs lassen Zweifel aufkommen, ob die angewandten Methoden und der verwendete Grassamen zur Revitalisierung der Weideflächen geeignet sind. Es kann nicht nur das Anliegen des Bauführers der Gemeinde sein, die Alplandschaft zu erhalten, dazu sind ein tieferes Bewusstsein und ein intensiverer Bezug der Bevölkerung und der entscheidenden politischen Instanzen erforderlich. Reinhard Müssner (1958) ist seit 1987 bei der Gemeinde Gamprin beschäftigt, zuerst als Gemeindesekretär und seit 1994 als Gemeinde- und Alpkassier. In seiner Funktion erstellt er die Alprechnung, führt das Protokoll der Alpversammlung und unterstützt den Alpmeister bei der Anmeldung und Lohnabrechnung des Alppersonals sowie in weiteren administrativen Belangen. Er verfügt über detaillierte Kenntnisse und einen umfassenden Überblick zur Gebarung der Alpe Rauz, womit er zur Aufarbeitung der Alpgeschichte beigetragen hat. Als Alpkassier war es anfangs nicht immer einfach, von den Bauern die erforderlichen Belege zu den Anmeldungen und zur Erstellung der Alprechnung zu erhalten. Damals galt ein Handschlag mehr als ein Papier. Das hat sich mittlerweile weitgehend verändert, heute habe ich keine grösseren Probleme mehr mit der fristgerechten Zustellung der gefor- Zeitzeugen berichten


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