Im Jahre 2009 schloss das Land Vorarlberg mit der Gemeinde Gamprin einen Dienstbarkeitsvertrag zur Lawinenverbauung am Pfannenkopf (Gp. 1548/1) ab.550 Zur Sicherung der Arlbergstrasse wurde die bereits bestehende Lawinenverbauung verlängert und mit Stahlschneebrücken weiter ausgebaut. Die auf der Schattenseite eingebauten Stahlträger sind in Reihenabständen von 10 bis 15 Höhenmetern errichtet und reichen bis unter die Geländebruchkante. Im Dienstbarkeitsvertrag räumt die Gemeinde Gamprin dem Land Vorarlberg das Recht zur Errichtung, zum Betrieb, zur Instandhaltung und zur Erneuerung der Stahlschneebrücken gemäss dem beigelegten Plan sowie das dazu erforderliche Begehen und Befahren des Geländes ein. Probleme bereitete immer wieder das Strassenstück der Arlbergstrasse zwischen dem Posteck und der Abzweigung zur Flexenstrasse. Wiederholt kam es hier zu Felsstürzen, Fahrbahnsenkungen und Verformungen der Stützmauer.551 So musste im April 1995 die Arlbergstrasse für mehrere Wochen wegen einer Hangrutschung gesperrt werden. Die Strasse wurde neu verlegt und aus dem Felsenhang herausgesprengt. Im Herbst 2010 wurde aufgrund akuter Felssturzgefahr in diesem Abschnitt mit einem Felsabtrag begonnen. Wegen der Gefährdung der Verkehrsteilnehmer und zur Gewährleistung der Zufahrt in die Wintersportgebiete ist eine Verlegung der Arlbergstrasse in diesem Strassenabschnitt auf die nördliche Seite des Kendelkopfes geplant.552 Demnach werden oberhalb von Stuben zu den bereits bestehenden Serpentinen weitere fünf Kehren in den Hang gebaut, so wie die Flexenstrasse bis zum Jahre 1942 vom Posteck ausgehend verlief. Die Flexenstrasse L 198 wird künftig nach der Felsengalerie im Bereich des Lagerplatzes in die Arlbergstrasse einmünden. Die Strasse führt von dort auf der bestehenden Flexenstrasse als Arlbergstrasse L 197 bis zur heutigen Einmündung beim Rasthaus und von dort zum Arlbergpass weiter. Der bestehende Strassenabschnitt der Arlbergstrasse vom Posteck bis zur Abzweigung beim Rasthaus wird nach der Strassenverlegung stillgelegt. Im Jahre 2013 wurden dazu bereits Vermessungen und Grenzfestlegungen im Bereich des Voralpgebiets oberhalb der Serpentinen der Arlbergstrasse zum Neubau durchgeführt. Der Gemeinderat hat am 20. November 2013 der Bodenabtretung für die neu trassierte Arlbergstrasse zugestimmt. 553 Im Juli 2013 erteilte die Bezirkshauptmannschaft Bludenz die Bewilligung zur Errichtung einer Deponie für Bodenaushubmaterial beim Steinbruch Rauz.554 Talseitig schliesst die Deponie an die ebene Verlandungsfläche des Rauzbaches an und lehnt sich bergseitig an den inzwischen eingestellten Steinbruch Rauzboden. Die geplante Deponie soll auf einer Fläche von 28 050 m² errichtet werden. Bei einer maximalen Höhe von 13 m und einem abgestuften Neigungsverhältnis von 2:3 und 1:2 ist die Aufbringung von 170 000 m3 Aushubmaterial möglich. Im Tag können bis zu 100 Fuhren auf einem neu zu errichtenden Zufahrtsweg mit einer Breite von vier Metern zugeführt werden. Der Betrieb der Deponie ist bis zum Jahre 550 GAG, Dienstbarkeitsvertrag vom 30. Juli 2009 551 GAG, Einreichprojekt 2012, Technischer Bericht zur L 197, Arlbergstrasse 552 PDF, Land Vorarlberg, Strassenbau: L 197, Arlbergstrasse, Klösterle 553 GAG, Protokollbuch Gemeinde Gamprin 2013 554 GAG, Bescheid vom 26. Juli 2013 101
Dokumentation 100 Jahre Alpe Rauz
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