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Dokumentation 100 Jahre Alpe Rauz

ein wirtschaftlicher, sondern zur Erhaltung der Alp- und Naturlandschaft auch ein ökologischer Interessenausgleich gefunden wird. Rudolf Mathies – Interview am 31. Juli 2013713 Rudolf Mathies (1932) verfügt über fundierte Kenntnisse über das Arlberggebiet und die Alpe Rauz. Er ist in Stuben aufgewachsen, half schon als Bub beim Heuen der Rauzmähder und als Kleinhirte auf der Alpe Stuben mit. Er erlernte das Maurerhandwerk, war Skilehrer im Arlberggebiet, Mitglied der Lawinenkommission, Alpmeister der Alpe Stuben und auch Jagdaufseher auf der Alpe Rauz. Bei den gemeinsamen Alpbegehungen im Sommer 2013 hat er mir die Alpfluren und Alpgrenzen, die Naturlandschaft und das Jagdgebiet wie auch die Alpwirtschaft auf Rauz näher gebracht und damit einen wichtigen Beitrag zu dieser Arbeit geleistet. Im Interview nach der zweiten Alpbegehung führte Rudolf Mathies als Zeitzeuge zur Alpe Rauz wie folgt aus: „Ich erinnere mich vor allem an das Lawinenunglück im März 1945, als wir aus den zerstörten Baracken beim Schuler Stall zwei Hitlerjungen tot geborgen haben, an die herrenlosen, zurückgelassenen Pferde der Wehrmacht auf der Rauz und an das Vorrücken der Franzosen zum Arlberg am Ende des Krieges. Meinen ersten Kontakt mit der Alpe Rauz hatte ich nach dem Krieg, als ich meinem Onkel Albert Zangerle, der auf der Alpe Rauz Beisenn war, beim Mistausführen mit den Pferden half. Dieser wurde in Holzkisten transportiert, da der Kuhmist ohne Streue nicht fest genug, sondern halbflüssig war. Ich habe bereits als Kleinhirte auf der Alpe Stuben erfahren, dass wir mit den Liechtensteinern auf der Alpe Rauz sehr gut zusammenarbeiteten. Nach der Lehre hatte ich kaum noch Kontakt mit der Alpe Rauz, erst wieder in den Siebzigerjahren, als ich Alpmeister von Stuben und dann Jagdaufseher des Jagdgebiets Rauz wurde. Mit dem damaligen Alpmeister Jakob Wohlwend von Gamprin haben wir in dieser Zeit das Projekt zur Aufforstung des Voralpgebiets Renk, das ist in den Serpentinen der Arlbergstrasse, in Angriff genommen. Es wurde abgemacht, dass die Aufforstung von den Stubnern bezahlt wird und das Holznutzungsrecht nachher den Gamprinern zufällt. Es war auch selbstverständlich, dass man den Rauzern bei Schneefällen während der Alpzeit aushalf und, falls notwendig, Heu auf die Alpe brachte. Einen besonderen Bezug zur Alpe Rauz bekam ich wieder in den Siebzigerjahren durch mein Amt als Jagdaufseher. Das Jagdgebiet verfügt über eine geringe Wilddichte. Das Gams- und Steinwild hält sich vor allem an den steilen, schrofigen Südhängen des Valfagehrtals und der Rauzmähder auf, das Rot- und Rehwild vor allem auf der Schattenseite und im Gebiet bei den Katzenköpfen. Einzelne Stück Rot- und Rehwild halten sich zeitweise in den Büschen der Schattenwand auf und sind wegen des Windes, der durchs Rauztal zieht, schwer zu jagen. Die 713 Abbildung 4.31, Gespräch geführt und zusammengefasst von Franz J. Heeb am 25. November 2013, Zusammenfassung gelesen und frei gegeben von Rudolf Mathies am 13. Dezember 2013 – Nachtrag: Der Name Mathies, in der Broschüre irrtümlich mit Mathis geschrieben, wurde in diesem Skript berichtigt. 135


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