Murmeltiere haben sich über das gesamte Alpgebiet verbreitet und die Birkhähne sind vor allem auf der Schattenwand und auch im Gebiet Brand oberhalb der Alpgebäude zu finden.“ Als Jäger wünscht sich Rudolf Mathies, dass beim Gams- und Steinwild im Arlberggebiet die Abschüsse aufgrund zuverlässiger Zählungen in den Revieren richtig festgelegt werden. Wichtig ist ihm auch, dass das Alpgebiet touristisch nicht überlaufen wird und das Wild, insbesondere im Winter, in den Ruheräumen von Tourenfahrern oder den Lawinensprenganlagen nicht aufgeschreckt wird. Das gilt auch für die Bergwanderer im Sommer, die möglichst auf den Wanderwegen bleiben sollten, damit das Wild und das Vieh nicht gestört werden und die Ruheräume für die Tiere erhalten bleiben. Zur Frage nach Erinnerungen an die frühere Rinderalpe Valfagehr bei der heutigen Hirtenhütte weist Rudolf Mathies auf die noch erkennbaren Mauerreste einer kleinen Hütte und einer grossen Umfriedung hin. In die Umfriedung, auch als „Kluppe“ bezeichnet, wurde früher das Vieh bei Schnee- oder einem Unwetter getrieben, damit es bei diesen extremen Wetterbedingungen sicher zusammengehalten werden konnte. In Erinnerung geblieben ist ihm besonders auch das Schlagwetter am 18. Juli 2005. Bei diesem Unwetter mit Hagelschlag war das Vieh durchgegangen und versuchte, über den Valfagehrbach zu kommen. Beim Überqueren des Bachs wurden einzelne Jungtiere von der Mure mitgerissen. Bei der Suche des Hirten nach dem verloren gegangenen Vieh half in stockdunkler Nacht die Stubner Feuerwehr mit. Ein Jungtier kam dabei um, zwei Rinder lagen so schwer verletzt im Rauzbach und auf der Wiese unterhalb des Rasthauses, dass sie auf der Stelle getötet werden mussten. Für die Alpe Rauz findet es Rudolf Mathies wichtig, dass die „Ruz“ weiterhin voll mit Vieh besetzt wird und dadurch die Wiesen gut „abgefretzt“ werden. Auf der Schattenseite lässt sich seiner Meinung nach wenig gegen den Bewuchs mit Büschen machen, weil die saure Weide dort nicht so nahrhaft ist. Auf der Sonnenseite ins Valfagehr hinein liegen ertragsreiche Alpweiden und er hofft, dass nach den Pistenregulierungen diese Teilflächen bald wieder verwachsen und nutzbar sind. Rudolf Mathies verweist auch darauf, dass der bisherige Pächter der Alpe Stuben gekündigt hat und dies eine Gelegenheit wäre, mit der Neuverpachtung die Alpen Stuben und Rauz gemeinsam zu bestossen und damit die beiden Alpen wieder zusammenzubringen. Roland Walch und Martin Wolf – Gespräch am 29. August 2013714 Roland Walch (1941) ist Alpmeister und Martin Wolf (1942) Vorstandsmitglied der Alpe Stuben. Das Gespräch mit den Vertretern der Alpe Stuben fand im Haus von Roland Walch in Stuben statt. Dabei bekam ich in einem angeregten Informationsaustausch auch wichtige Unterlagen und Dokumente aus der gemeinsamen Geschichte der Alpen Stuben und Rauz zu sehen. Die Gesprächsteilnehmer erzählten zur Alpe Stuben Folgendes: 714 Abbildung 4.32, Gespräch geführt und zusammengefasst von Franz J. Heeb am 16. November 2013, Zusammenfassung gelesen und frei gegeben von Roland Walch und Martin Wolf am 30. November 2013 136
Dokumentation 100 Jahre Alpe Rauz
To see the actual publication please follow the link above