„Die Alpe Stuben verfügt heute zusammen mit dem Stubiger Wald über eine Fläche von gut 6 km² (636 ha, 12 a und 21 m²). Die Alpe Stuben grenzt nördlich an den Erzberggrat, östlich an das Hölltobel, westlich an die alte Steinmauer bei der Ausfahrt des Stubner Tunnels und südlich an die Mittelstation der Albonabahn. Die Alpe Stuben ist im Besitz der Alpgenossenschaft Stuben und wird seit 1989 von der Agrargemeinschaft bewirtschaftet. Seit den Achtzigerjahren werden in Stuben keine Kühe mehr gehalten und die Alpwiesen werden von auswärtigen Pächtern genutzt. Die Alpgenossenschaft Stuben wird durch Einnahmen aus der Verpachtung der Alpe, aus Beiträgen für die Überfahrungsrechte der Albonabahn I und der Verpachtung des Parkplatzes an die Stubner Fremdenverkehrsgesellschaft finanziert. Im Jahre 2013 wurde die Alpe Stuben mit 112 Stück Jungvieh, das Vieh der Vorweide nicht eingerechnet, bestossen. Da es in Stuben keine Landwirtschaftsbetriebe mehr gibt, wird die Alpe Stuben nicht mehr mit eigenem Vieh beweidet, sondern verpachtet. Hauptpächter war bisher der Schweizer Bauer Alfred Brunner von Krinau bei Wattwil, der für nächstes Jahr den Pachtvertrag gekündigt hat. Zur Vorweide bringen auch Viehbesitzer der Alpe Rauz etwa 70 Stück Vieh bis zu zwei Wochen auf die Alpe Stuben, bevor sie dann zur Rauz auffahren. Es laufen gegenwärtig Abklärungen zur Neuverpachtung der Alpe Stuben, wobei neben Vorarlberger Viehbesitzern eine Verpachtung an die Viehbesitzer der Alpe Rauz in Frage kommt. Bei dem Vieh aus Liechtenstein und der Schweiz stellen sich allerdings Probleme durch die Veterinärkontrollen. Im weiteren Verlauf der Verhandlungen ist noch zu prüfen, ob diese Kontrollen für beide Seiten nicht doch ein zu grosses Hindernis bedeuten.“ Im Gespräch gab mir der Alpmeister Einsicht in das Alpbuch Stuben von 1776 mit Abschriften aus den Jahren 1685, 1692 und 1705.715 Ich erhielt dazu Auszüge des Transskripts sowie eine Kopie des Häuserverzeichnisses von Stuben vom 4. März 1910. Diese Urkunden vermitteln wertvolle Informationen zur gemeinsamen Geschichte der einst zusammengehörenden Alpen Stuben und Rauz. Zum Abschluss des Gesprächs betonen Roland Walch und Martin Wolf, dass die Zusammenarbeit mit den Liechtensteinern sehr gut sei. Erich Brunner und Dietmar Tschohl – Interview am 29. August 2013716 Erich Brunner (1940) erinnert sich zurück an die Nachkriegszeit, als es noch wenige Gäste in Stuben gab und als die Liechtensteiner von der Alpe Rauz in Stuben eingekehrt sind. In Erinnerung geblieben ist ihm auch ein Alpsommer, vermutlich 1948, bei dem das Vieh wegen Schneefalls drei Mal vom Valfagehr heruntergetrieben und in Ställen untergebracht werden musste. Der frühere Alpmeister der Alpe Stuben, Robert Mathies, hat damals Heu zur Alpe Rauz gebracht, das vor den Ställen abgeladen wurde, weil es in den überfüllten Ställen zu wenig Platz für die Fütterung des Viehs gab. 715 Abbildung 5.1 716 Abbildung 4.33, Gespräch geführt und zusammengefasst von Franz J. Heeb am 25. November 2013, Zusammenfassung gelesen und frei gegeben von Erich Brunner am 17. Dezember 2013 und Dietmar Tschohl am 18. Dezember 2013 137
Dokumentation 100 Jahre Alpe Rauz
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