ben werden. Nachdem mehrere Tiere verendet waren, musste der Rest der geschwächten Herde mit der Bahn nach Hause transportiert werden.173 Diese fünf Gampriner Viehbesitzer erfuhren vermutlich über den Gastwirt Lorenz Gantner in Wald, dass die Alpe Rauz zum Verkauf stand.174 Sie besichtigten das Gebiet der Alpe Rauz und nahmen schliesslich mit den Hauptbesitzern der Alpe Kontakt auf. Wie Johann Georg Hasler in seiner Schilderung ausführt, war der angebotene Preis den fünf Interessenten aus Gamprin zu hoch und so wurde der Plan zum Erwerb der Alpe Rauz der Gemeinde vorgelegt. Bei einem Grossteil der Bürger bestand ein wirkliches Interesse für den Ankauf der Alpe, während sich ein kleinerer Teil, es waren vor allem jene Bauern, die schon Alprechte auf Fahren Ziersch im Rellstal besassen, dagegen aussprach. Am 16. Februar 1914 stimmten anlässlich einer Gemeindeversammlung im Schulhaus Gamprin 43 Bürger für und 16 gegen den Kauf der Alpe Rauz.175 Neben der im Protokollbuch festgehaltenen Bürgerversammlung ist im Gemeindearchiv ein loses Protokollblatt aufbewahrt, in dem die Bürgerabstimmung auf den 14. Februar datiert und die Abstimmung namentlich erfasst ist.176 Vermutlich handelt es sich hierbei um einen vorgefertigten Protokollentwurf. Da im offiziellen Protokollbuch und in den ersten Statuten der 16. Februar 1914 als Abstimmungsdatum aufgeführt wird, ist davon auszugehen, dass die Bürgerversammlung auch an diesem Tag stattfand. Am 19. Februar 1914 trat der Gemeinderat zur Vorbereitung der Verhandlung mit dem Bevollmächtigten der Verkäufer zusammen. Man beschloss, gleich bei der Verhandlung ein Protokoll zu erstellen, wohl um die Gelegenheit am Schopf zu packen. Am 23. Februar 1914 wurde im Gasthaus Löwen in Bendern zwischen den Gemeindevertretern von Gamprin und dem Vertreter der Stubner Alpinteressenten der Kauf der Alpe Rauz ausgehandelt. Es ist in den vorgefundenen Dokumenten nicht ersichtlich, ob Lorenz Gantner von den Mitgliedern der damaligen Gemeinschaftsalpe Stuben oder nur von den am Verkauf der Alpe interessierten drei Hauptbesitzern zu den Vertragsverhandlungen beauftragt wurde. Zum Abschluss der Verhandlungen wurde das Protokoll vom bevollmächtigten Verkäufer, Lorenz Gantner und dem Vorsteher von Gamprin, Johann (Hans) Hasler im Sinne eines Vorvertrags unterzeichnet. 177 173 GAG, Notizen zur Alpe Rauz von Johann Georg Hasler 174 Thöni, Stuben, S. 112 175 GAG, Protokollbuch Gemeinde Gamprin 1888 bis 1924 176 GAG, Protokollblatt vom 14. Februar 1914 177 GAG, Protokoll zum Kauf der Alpe Rauz vom 23. Februar 1914 sowie Abbildung 5.2 32
Dokumentation 100 Jahre Alpe Rauz
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