Senn, ein Zusenn und ein Kuhhirte erforderlich, die neben der Käserei auch täglich die Kühe von Hand melken mussten. Die Sennen kamen in den ersten fünfzig Jahren traditionsgemäss vom Triesenberg. Durch die Umstellung der Alpwirtschaft auf Jungvieh änderten sich auf der Alpe Rauz auch die Besetzung des Alppersonals und die Beweidung der Alpwiesen. Nach der Einstellung der Kuhalpung wurde beim Alppersonal noch auf ansässige Hirten in der Heimat- und in den Nachbargemeinden zurückgegriffen, seit den Sechzigerjahren wurden Hirten aus dem benachbarten Vorarlberg eingestellt. Dadurch ging auch eine wichtige Bindung der heimischen Bevölkerung mit der Alpe Rauz verloren. Aufgrund fehlender Dokumente lassen sich die Namen der Hirten nicht vollständig zurückverfolgen. Entsprechend der verfügbaren Dokumente waren seit 1975 folgende Hirten auf der Alpe Rauz beschäftigt: 311 1975-77 Roland Fitsch Montafon 1978-80 Klaus Brunner Klösterle 1981 Josef und Margaretha Gassner Nenzing 1982-83 Adolf Haselwanter Bürserberg 1984-92 Siegfried Wolf312 Klösterle 1993-94 Gottfried Konzett313 Frastanz 1995-97 Reinhard und Anita Künzler314 Koblach 1998-03 Josef und Jürgen Nigsch315 Lech seit 2004 Helmut und Michaela Kleber316 Dornbirn Die Hirten der vergangenen Jahre kamen ausschliesslich aus Vorarlberg und haben die Alpgeschichte durch ihren Einsatz und ihre persönliche Bindung zur Alpe Rauz mitgeprägt. In der Liste der Vorarlberger Gebietskrankenkasse über das Alppersonal sind auch die jeweiligen Junghirten angeführt. Darunter finden wir Damian Wohlwend (1970) aus Gamprin als einzigen Liechtensteiner, der in den Jahren 1982 und 1983 als Kleinhirte auf der Alpe Rauz beschäftigt war. Seit den Achtzigerjahren ist der Alpbetrieb immer mehr zu einem Familienbetrieb geworden, in dem, wie bei der gegenwärtigen Hirtenfamilie Kleber, auch die Frau und Kinder des Hirten während des Alpsommers mithelfen. Bereits im Jahre 1980 lud der Vorsteher Lorenz Hasler die Bauern der Gemeinde Gamprin zu einem Meinungsaustausch zur Neufassung der Statuten für die Alpe Rauz ein. An der Sitzung nahmen noch elf Bauern der Gemeinde teil, um über die weitere Bestossung und Bewirtschaftung der Alpe zu beraten.317 Wie im Protokoll zu dieser Besprechung festgestellt wird, gehörte mehr als die Hälfte des Viehs, das in den letzten Jahren aufgetrieben wurde, schweizerischen Besitzern. Unsicher war zur damaligen Zeit auch, ob seitens des Landes Vorarlberg die veterinären Vorschriften soweit verschärft würden, dass eine Bestossung mit schweizerischem 311 GAG, Liste der Versicherten der Alpe Rauz vom 28. Oktober 2013 der Vorarlberger Gebietskrankenkasse sowie Zeitzeuge Georg Hasler am 4. November 2013 und Rudolf Mathies vom 5. November 2013 312 GAG, Abrechnung Hirtenlohn 1991 und Belastungsanzeige Landesbank 1992 313 GAG, Dienstvereinbarung vom 14. Februar 1993 und Anmeldung Gebietskrankenkasse vom 21. Juni 1994 314 GAG, Dienstvereinbarungen vom 20. Juni 1995, 10. Februar 1996 und 10. Februar 1997 315 GAG, Dienstvereinbarungen vom 2. Februar 1998 bis 6. Oktober 2003 316 GAG, Lohnsteuerprüfung 2004 des Finanzamts Feldkirch 317 GAG, Protokoll vom 5. März 1980 60
Dokumentation 100 Jahre Alpe Rauz
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