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Dokumentation 100 Jahre Alpe Rauz

„weil die einen Liegenschaften der Landwirtschaft zu dienen haben, während die anderen für Gewerbezwecke vorgesehen sind.“ Das Rasthaus Valfagehr wurde im Jahre 1958 von der Familie Albert Walch erbaut und im Jahre 1987 von seinem Sohn Albert Walch übernommen.499 Das Rasthaus Valfagehr ist zu einem beliebten Treffpunkt für die Hirten, die Bediensteten des Bauhofs und der Skiliftgesellschaft sowie für die Besucher der Alpe Rauz geworden. Die Familie Walch ist durch ihre Gastfreundschaft und Hilfsbereitschaft bekannt. So hat Albert Walch auf der Alpe Rauz selbstverständlich geholfen, wenn es galt, den Alphirten oder Alpmeister zu benachrichtigen, ein verunglücktes Kalb aus dem Steilgelände zu bergen oder das Vieh noch rechtzeitig vor dem Murenabgang aus dem Bachbett zu treiben.500 An dieser Stelle ist ihm für seine wichtigen Hinweise zur Erstellung dieser Arbeit zu danken, insbesondere für die Bereitstellung des historisch bedeutsamen Holzbalkens des abgebrochenen Schulerstalls. Im Jahre 1967 wurde mit Edith Bilger ein Mietvertrag abgeschlossen, damit die Parkplätze ihres Gasthauses Berghof Rauz (Bp. 1443/4) erweitert werden konnten.501 Das Gasthaus dürfte in den Sechzigerjahren in der Anhöhe gegenüber dem Bauhof, wo früher ein altes Wegkreuz stand, errichtet worden sein.502 Der Berghof wurde im Jahre 1977 von der Arlberger Bergbahnen AG übernommen und zur Beherbergung des Betriebspersonals umgebaut.503 Mit dem Umbau und der Erweiterung der Parkplätze wurde gleichzeitig vor dem früheren Gasthaus für die Skifahrer eine Brücke über die Arlbergstrasse errichtet, womit das gefahrlose Überqueren der Strasse für die Wintersportler ermöglicht und die Gefahrenstelle beseitigt wurde. Im Jahre 1999 kaufte die Gemeinde Gamprin von Johann Battisti das Grundstück Gp. 1482 oberhalb des Valfagehrbachs mit einer Fläche von 5,86 ha.504 Damit wurde die bestehende Lücke zwischen den von Albert Walch im Jahre 1962 und den von der Stubner Fremdenverkehrsgesellschaft in den Jahren 1980 und 1989 getauschten Grundstücken geschlossen und für die Alpwirtschaft ein weiteres Rauzmahd sichergestellt. Um ein geschlossenes und gut abzuzäunendes Weidegebiet zu erhalten, bot sich für die Gemeinde Gamprin zudem die Möglichkeit, die westlich anschliessenden Rauzmähder (Gp. 1487/1, 1489, 1490, 1491 und 1492) mit einer Gesamtfläche von 10 ha von drei verschiedenen Besitzern zu pachten.505 Damit konnten die Rauzmähder als geschlossenes Gebiet arrondiert und als gesamte Fläche abgezäunt und beweidet werden. 499 Zeitzeuge Albert Walch am 13. Januar 2014 500 Abbildung 4.1 501 GAG, Mietvertrag vom 6. September 1967 502 Thöni, Stuben, S. 153 503 Zeitzeuge Gerhard Salzgeber am 18. Oktober 2013 504 GAG, Kaufvertrag vom 22. September 1999 505 GAG, Alpe Rauz – gepachtete Grundstücke, Verzeichnis erhalten am 8. Januar 2014 94


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