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Broschuere 100 Jahre Alpe Rauz

100 Jahre Alpe Rauz 53 Verträge und Dienstbarkeiten Im Jahre 1958 verpachtete die Gemeinde Gamprin gegenüber der Einmündung der Flexenstrasse in die Arlbergstrasse an Albert Walch eine Grundfläche zur Errichtung eines Gasthauskiosks, dem heutigen Rasthaus Valfagehr. Im Tauschvertrag vom 12. Juni 1962 übergab die Gemeinde Gamprin die an dieser Stelle befindlichen Grundstücke bis zum anliegenden Rauztobel im Ausmass von etwa 0,5 ha und erhielt vom Ehepaar aus Stuben dafür Alpweiden mit Heubargen im Ausmass von 5,4 ha. Im Tauschvertrag wird ausdrücklich festgehalten, dass trotz des unterschiedlichen Ausmasses der Grundstücke der Tauschwert gleich gross sei, «weil die einen Liegenschaften der Landwirtschaft zu dienen haben, während die anderen für Gewerbezwecke vorgesehen sind.» Beim Kauf der Alpe Rauz war die im Jahre 1903 erbaute Ulmer Hütte bereits im Besitz des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins. Während des Ersten Weltkriegs blieb die Alpenvereinshütte geschlossen und nach der Währungsreform stiegen in den Zwanziger- und Dreissigerjahren die Besucher- und Übernachtungszahlen stark an. Im Kriegswinter 1940/41 wurde im Hüttenbuch ein Rekord von 14 000 Gästen und 7 000 Übernachtungen verzeichnet. Eine grosse Erleichterung für den Hüttenbetrieb brachte im Jahre 1938 der Bau der Materialseilbahn vom Felseneck zur Ulmer Hütte mit sich. Die Ulmer Hütte wurde als deutsches Eigentum nach dem Zweiten Weltkrieg beschlagnahmt und bis zum Jahre 1956 unter die Verwaltung des Österreichischen Alpenvereins gestellt. Der zunehmende Sommer- und Wintertourismus, insbesondere auch die Eröffnung der Seilbahn auf die Valluga, erforderten weitere Umbauten sowie Erweiterungen und leitete den Wandel von der Schutzhütte zum heutigen Berggasthof ein. Im Jahre 1960 verkaufte die Gemeinde Gamprin der Sektion Ulm des Deutschen Alpenvereins ein weiteres Teilstück von 2 500 m². Im Kaufvertrag wurde der Sektion Ulm zudem das Recht zur Fassung und Zuleitung von Wasser für die Ulmer Hütte auf dem Alpgebiet Rauz eingeräumt. Ein grösserer Um- und Ausbau erfolgte zum 100-jährigen Jubiläum im Jahre 2003, bei dem die Ulmer Hütte ein neues Dach und eine kompakte Aussenfassade erhielt. Im Jahre 1999 kaufte die Gemeinde Gamprin von Johann Battisti ein Rauzmahd mit einer Fläche von 5,86 ha. Damit wurde die bestehende Lücke zwischen den von Albert Walch im Jahre 1962 und den von der Fremdenverkehrsgesellschaft in den Jahren 1980 und 1989 getauschten Grundstücken geschlossen. Um ein Rasthaus Valfagehr bei der Abzweigung zur Flexenstrasse 2012 (Franz J. Heeb)


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