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Dokumentation 100 Jahre Alpe Rauz

Im Jahre 2001 wurden bei einer Begehung der Alpe Rauz mit Vertretern der Stubner Fremdenverkehrsgesellschaft, des Landwirtschaftsamtes Liechtenstein, des Alpvorstandes und der Gemeindeverwaltung die Mängel der Begrünung der Geländekorrekturen im Bereich der Valfagehrbahn augenscheinlich.645 Ausserdem wurde festgestellt, dass durch den Bau der Kanalisationsleitung von der Ulmer Hütte zur Alpe Rauz neuerlich und zusätzlich tiefe Furchen aufgerissen wurden. Im Protokoll zur Begehung wird festgehalten, dass die Begrünung der Geländeflächen noch lange nicht abgeschlossen ist und noch enorme Anstrengungen notwendig sind, bis wieder eine beweidbare Grasdecke hergestellt ist. Seitens der Bergbahnen wurde dazu erläutert, dass man mit dem Aussäen von Spezialsamen, mit einer Heuabdeckung als Schutz vor Austrocknung und mit dem Ablesen der Steine bemüht sei, eine zufriedenstellende Grasdecke herzustellen. Im Jahre 2003 wurde ein neues Ansuchen der Stubner Fremdenverkehrsgesellschaft zur Pistenkorrektur bei der Albonabahn eingereicht, das in der Sitzung des Gemeinderats im Juli 2003 beraten wurde.646 Obwohl seitens des Baubüros auf den gewaltigen Eingriff in die Natur durch die Pistenkorrekturen im Ausmass von 113 ha und die Gefahr von Lawinen und Rutschungen hingewiesen wurde, stimmte der Gemeinderat der Korrektur der Skipiste und der Errichtung einer Beschneiungsanlage zu.647 In der Stellungnahme des Bauführers zum Antrag ist vermerkt: „Die Narben sind noch nicht verheilt, werden wieder neue aufgerissen!“ In diesen Jahren erteilte die Gemeinde Gamprin der Stubner Fremdenverkehrsgesellschaft und der Arlberger Bergbahnen AG die Bewilligung zum Bau von weiteren Lawinenschutzanlagen. So genehmigte die Gemeinde bereits im Jahre 1997 die Errichtung von Lawinensprenganlagen (Lawinenorgeln) zur gezielten Auslösung der Rotbrunnenlawine und weitere Verbauungen zur Sicherung der Skiabfahrt durch das Rauztobel648 Im Jahre 2003 räumte der Gemeinderat den Arlberger Bergbahnen AG die Möglichkeit zur Errichtung der Lawinensprenganlage Trittscharte mit Gaszündrohren an fünf Standorten ein.649 Im Jahre 2008 erfolgte die Bewilligung zur Errichtung eines Lawinensprengmasten beim Gaisschrofen zur Erweiterung der Lawinensprenganlage Trittscharte.650 Im Jahre 2001 wurde von der Gemeinde Gamprin die Zustimmung zur Errichtung einer Imbissstation, dem heutigen Rauzer Stüble bei der Talstation der Valfagehrbahn gegeben, sowie die Bewilligung zur Lagerung von Flüssiggas in einem Unterflurtank auf dem Alpgebiet (Gp. 1466/4) erteilt.651 Bis heute verzichtete die Skiliftgesellschaft auf den in den Verhandlungen zum Vertrag von 1989 erwähnten Bau eines Bergrestaurants neben der Ulmer Hütte und beschränkte sich stattdessen auf die Errichtung einer Imbissstation bei der Valfagehr Talstation. Zurückgestellt wurde bislang auch der in den Tausch- und Dienstbarkeitsverträgen von 1980 und 1989 vorgesehene Bau der Brunnenkopfbahn. Diese soll in den kommenden Jahren errichtet werden. 645 GAG, Protokoll vom 23. August 2001 sowie Abbildung 2.19 und 2.20 646 GAG, Protokollbuch Gemeinde Gamprin 2003 647 GAG, Protokoll der Alpversammlung vom 11. April 2003, 5. März 2004 und 24. März 2005 648 GAG, Bescheid vom 24. Februar 1997 649 GAG, Protokollbuch Gemeinde Gamprin 2003 sowie Bescheid vom 25. September 2003 650 GAG, Bescheid vom 23. Juni 2008 651 GAG, Vereinbarung und Bescheid vom 18. Oktober 2001 116


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