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Dokumentation 100 Jahre Alpe Rauz

Grundstückverzeichnis ausgewiesene Bauparzelle 231, der ehemalige Schweinestall, sowie die Parzellen 235 und 310, ehemalige Heubargen, die im Rahmen von Tausch- und Kaufverträgen übernommen wurden und die in der Zwischenzeit verfallen sind.451 Für die Hirtenhütte Valfagehr ist keine gesonderte Bauparzelle im Grundbuch eingetragen. 5.4. Hirtenwohnung und Neubau des Alpstalls Der Gemeinderat beauftragte am 14. September 2004 eine Arbeitsgruppe, die Wohnsituation auf der Alpe Rauz und die heutigen Wohnbedürfnisse eines Hirten zu untersuchen und auch zu klären, ob allenfalls die Jagdhütte auf Rauz als Hirtenunterkunft geeignet wäre.452 Nach einer Alpbegehung und Analyse der Situation schlug die Arbeitsgruppe vor, zur Erhaltung der unteren Alphütte Rauz Planvarianten auszuarbeiten und die Kosten für die Sanierung des Wohngebäudes zu ermitteln.453 In der Sitzung vom 5. Juli 2005 beschloss der Gemeinderat die Sanierung der Alpe Rauz im Kostenrahmen von 444 000 Franken. Das untere Alpgebäude wurde nach längeren Abklärungen schliesslich im Jahre 2006 renoviert und für die Hirtenfamilie wohnlich eingerichtet.454 Mit dem Abschluss der Sanierungsarbeiten und der Neueinrichtung des Wohngebäudes waren zeitgemässe Wohnverhältnisse für den Alphirten und seine Familie geschaffen. Die Wohnung im unteren Alpgebäude wurde über viele Jahre für die Wintermonate an Jakob Wohlwend aus Gamprin vermietet. Die Vermietung erfolgte jeweils durch den Gemeinderat. 455 Neben seiner Familie konnten auch Gemeindebewohner die Räumlichkeiten und das Matratzenlager zur Verbringung ihrer Skiferien mieten. In der Sitzung vom 23. Februar 2005 beschloss der Gemeinderat, dass die Wohnung beim unteren Alpgebäude künftig nur noch im Sommer bewohnt wird und nach der Renovierung nicht mehr vermietet werden soll.456 Ein Grund für diese Entscheidung war auch, dass bei einer weiteren Vermietung des Alpgebäudes das Land den Ausbau nicht subventioniert hätte. Dementsprechend wurde der Mietvertrag im Jahr der Renovierung aufgelöst. Wegen Unstimmigkeiten bei der Kündigung dieses Mietvertrags war der ehemalige Alpmeister und Gemeindekassier nicht bereit, sich als Zeitzeuge für ein Interview zur Verfügung zu stellen.457 In weiterer Folge beschäftigte sich die Arbeitsgruppe mit der Instandhaltung der Stallungen auf der Alpe, vordringlich des Schuler Stalls. Entsprechend der Empfehlung der Arbeitsgruppe gelangten der Alpvorstand und der Gemeinderat zum Schluss, dass eine Sanierung des baufälligen Schuler Stalls nicht mehr möglich ist und ein erforderlicher Neubau in der Nähe der Alpgebäude auf Rauz am sinnvollsten wäre.458 Damit könnte bei Schneewetter das gesam- 451 GAG, Tauschvertrag vom 12. Juni 1962 sowie Kaufvertrag vom 5. Januar 1939 sowie GAG, Grundstückverzeichnis vom 6. Dezember 2012 452 GAG, Protokollbuch Gemeinde Gamprin 2004 453 GAG, Protokoll vom 2. Dezember 2004 454 GAG, Protokoll der Alpversammlung vom 5. März 2004 sowie Abbildung 3.16 455 GAG, Protokollbuch Gemeinde Gamprin 1984, 1988, 1990 und 1994, Mietvertrag vom 23. November 1994 sowie Übergabeprotokoll vom 10. Oktober 1993 456 GAG, Protokollbuch Gemeinde Gamprin 2005 457 Zeitzeuge Jakob Wohlwend am 24. Juni 2013 458 GAG, Protokollbuch Gemeinde Gamprin 2007 86


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