wurden. Die Bergmähder waren zum Mähen und zum Heuen (zur Mahd) und nicht, wie die übrigen Alpweiden, nur zum Grasen (zur Weide) für das Vieh vorgesehen. Die Schuler Wiese befindet sich in der Flur Lavadina, deren rätoromanischer Name ein Gebiet bezeichnet, in dem vorwiegend Sauerampfer und Blacken wachsen. Westlich des früheren Schulerstalls liegt das Blackenwüstli. Über der Lavadina liegen die Mähder der Gampa, die bis hinauf zu den markanten zwei Katzenköpfen, die mit ihren Lawinenverbauungen gut erkennbar sind, reichen. Weiter bergwärts erstrecken sich vom Valfagehrbach aus die Fluren Mezdill, Guggis und Grappa bis zu den Felsspitzen des Guggahüre hinauf. Nordwestlich grenzen die Bergwiesen der Mutta, was im Rätoromanischen abgestumpfter Hügel bedeutet, an die Alpe Rauz. Die Flexenmulde erstreckt sich nördlich der Mutta über die Flur Gafri bis zum Hölltobel (Marktobel), das sich weiter bis zum Ochsenbodenkopf hinaufzieht.35 Das Voralpgebiet, zu dem die Fluren Im Renk und Däscha gehören, befindet sich in und oberhalb der Serpentinen der Arlbergstrasse. Dieses Gebiet blieb nach der Zwangsabgabe der Grundstücke zur Aufforstung der darüber liegenden Fluren Ahorn, Kendeltola und Kendelkopf als Enklave ausserhalb des Alpgebiets bestehen.36 Markant für dieses Gebiet sind der Kendelkopf und die Kendeltola, durch die bis ins achtzehnte Jahrhundert der steile Weg über den Arlberg führte. Das Posteck mit dem Kreuz beim Parkplatz der letzten Kurve der Serpentinen zur Auffahrt ins Rauztal ist ein beliebter Aussichtspunkt.37 Wegen des Verkehrs und der Unzugänglichkeit des Geländes kann das Voralpgebiet nicht mehr bestossen oder als Schneeflucht benutzt werden. 1.4. Naturlandschaft und Alpweiden Geografisch wird mit Arlberg der Gebirgsstock oberhalb der Passhöhe von St. Christoph, an der Landesgrenze zu Vorarlberg bezeichnet. Es gibt nur Flurnamen, die das Gebiet des Arlbergs benennen, aber keine markante Bergspitze, die den Namen Arlberg trägt. Die ursprüngliche Namensgebung erfolgte aufgrund der Arlen (Latschen) in diesem Gebiet. Eine erste Erwähnung ist aus dem Jahre 1218 zu finden: „cum sylva qua iuncta est Arle …“, womit ein anschliessendes Waldgebiet von Arlen gemeint war.38 Das Arlberggebiet umfasst das gesamte Berggebiet von St. Anton über St. Christoph bis nach Stuben und als Skigebiet werden unter Arlberggebiet seit den Fünfzigerjahren auch die Wintersportorte Zürs und Lech eingeschlossen. Die Beschreibung der Naturlandschaft und der Alpbeweiden stützt sich einerseits auf das Biotopinventar der Gemeinde Klösterle und andererseits auf die Untersuchung von Franz Stadler zur standortgerechten Nutzung der Alpe Rauz.39 Im Biotopinventar für die Gemeinde Klösterle, das im Jahre 2002 aktualisiert wurde, sind die schutzwürdigen Biotope im Gebiet der Alpe 35 Vogt, Vorarlberger Flurnamenbuch S. 114 ff und Thöni, Stuben, S. 42 sowie Abbildung 1.4 36 Vogt, Vorarlberger Flurnamenbuch S. 114 ff und Thöni, Stuben, S. 41 f sowie Abbildung 1.4 37 Abbildung 2.8 38 Vogt, Vorarlberger Flurnamenbuch S. 114 39 PDF, RENAT AG, Biotopinventar – Gemeinde Klösterle sowie Stadler, Beurteilung von Alpen – Alpkartierung und Bemerkungen zur Alpe Rauz, 2007 12
Dokumentation 100 Jahre Alpe Rauz
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