Die Übertragung der Tuberkulose auf ein Tier, das auf der Alpe Rauz gesömmert wurde, hat uns vorerst erschreckt. Die Gemeinde war zwar in die veterinärpolizeilichen Massnahmen nur am Rande involviert. Doch für das kommende Jubiläumsjahr kann sich dieser Vorfall negativ auf die Bestossung der Alpe Rauz auswirken. Dazu kommt, dass durch das neue Schweizer Förderungssystem zur Alpbewirtschaftung das Vieh aus der Ostschweiz ausbleiben wird. Im Januar des kommenden Jahres 2014 findet eine Sitzung mit den Bauern statt, um die Sachlage zu erörtern und zu klären, wie künftig eine Übertragung des TBC-Erregers vom Wild auf das Vieh verhindert werden kann. Wir müssen uns auch überlegen, welche weiteren Alternativen zur Sicherstellung der Bestossung der Alpe Rauz bestehen. Aus den früheren Bauernbetrieben sind inzwischen landwirtschaftliche Unternehmen geworden und es gilt, auch in der Alpbewirtschaftung auf diesen Wandel zu reagieren. Wir können seitens der Gemeindeverwaltung den verbliebenen fünf Landwirtschaftsbetrieben nicht noch mehr Aufgaben zur Alpbewirtschaftung aufbürden. Andererseits können die Gemeindemitarbeiter nicht zum Viehtreiben und für Stallarbeiten eingesetzt werden. Die Gemeindeverwaltung kann die Führung des Alpbetriebs wohl kaum übernehmen. Es gibt eine klare Aufgabenteilung, nach der die Gemeinde zwei Bereiche übernommen hat, die Bauverwaltung und die Alpabrechnung. Wichtig ist, dass wir seitens der Gemeindeverwaltung in einem intensiven Informationsaustausch mit den Bauern verbleiben und sie in die Entscheidungen zur Alpe Rauz mit einbeziehen.“ Zum 100 Jahr Jubiläum der Alpe Rauz weist der Vorsteher darauf hin, dass der Alpvorstand zusammen mit der Kulturkommission beauftragt ist, ein entsprechendes Rahmenprogramm vorzubereiten. Zudem sind eine Dokumentation zur Alpgeschichte und eine Jubiläumsschrift in Ausarbeitung, mit denen auch ein Teil der Geschichte von Gamprin ausgeleuchtet wird. Für das kommende Jahr sind verschiedene Anlässe geplant, wie Vorträge zur Alpgeschichte, ein Skitag und ein Wandertag auf der Rauz und als Höhepunkt eine Jubiläumsfeier, die am Samstag, 5. Juli 2014 auf der Alpe stattfinden wird. Er hofft, dass an diesen Anlässen viele Einwohner der Gemeinde teilnehmen, um die Alpe in ihrer Geschichte und aufs Neue kennen zu lernen. Und Donath Oehri meint in diesem Sinne: „Das Jubiläum soll auch ein Aufbruch sein, damit unsere Beziehung zur Alpe wieder intensiviert wird, nicht nur zum Skifahren, sondern auch während des Sommers bei einem Alptag, um die Alplandschaft und den Alpbetrieb näher kennen zu lernen.“ Hinsichtlich der Zukunft der Alpe Rauz stellt der Vorsteher fest: „Auch wenn die Alpe Rauz nicht zum Kerngeschäft unserer Gemeinde gehört, geht es doch auch darum, dass wir uns mit der Alpe Rauz eingehender beschäftigen und die Weichen für die weitere Zukunft stellen. Die Gemeinde hat in der Vergangenheit viel in den Kauf von Grundstücken und in die Sanierung der Alpgebäude investiert und es wäre falsch, die Alpe einfach zu verkaufen. Uns stehen dazu auch andere Alternativen offen. Die Wertigkeit eines solchen Alpengebiets kann sich in Zukunft wieder verändern und die Alpe Rauz ist sicherlich eine eiserne Reserve unserer Gemeinde. Für die Zukunft wünsche ich mir, dass sich die Natur auf der Alpe Rauz wieder erholen kann und uns die Beziehung und der Stolz zur Alpe Rauz erhalten bleiben.“ 148
Dokumentation 100 Jahre Alpe Rauz
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