dem Krieg erbauten Bauhof befindet sich noch der Stadel, der bei der Erweiterung des Bauhofs im Jahre 1965 abgebrochen wurde. Auf der Allmein, dem Gebiet des heutigen, aufgeschütteten Parkplatzes, standen neben dem Wegmacherhaus ein Stall und Stadel sowie unter dem heutigen VKW Umspannwerk ein Heustadel. Im Jahre 1962 erfolgte die Planeingabe zum Anbau einer Sennhütte auf der Ostseite des im Jahre 1930 errichteten unteren Stallgebäudes. Die Pläne dazu wurden vom Fürstlichen Baurat Joseph Vogt aus Vaduz erstellt.418 Nach den ersten Plänen und der Baubeschreibung war neben der Hirtenunterkunft auch die Einrichtung einer Sennerei vorgesehen. Der Anbau der sogenannten Sennhütte im Jahre 1963 erfolgte nach dieser Planeingabe, doch die Sennerei wurde wegen der im gleichen Jahr eingestellten Kuhalpung nicht mehr eingerichtet. Der Raum, in dem die Sennerei vorgesehen war, wurde weiter als geräumiger Wohnraum für die Hirten verwendet. Ausserdem wurden im oberen Stock Schlaflager eingerichtet, in denen die Bauern, die auf der Alpe arbeiteten, übernachten konnten. Weiters konnte die Hirtenunterkunft ausserhalb der Alpzeit von Gemeindeangehörigen zum Ferienaufenthalt gemietet werden. Nachdem das neue Wohngebäude für die Hirten eingerichtet war, wurde im Jahre 1966 das ursprünglich obere Alpgebäude abgebrochen und am selben Standort ein neues Stallgebäude errichtet. In einem ersten Kostenvoranschlag für den Bau eines Rinderstalles sind die ausgeführten Abbruch- und Bauarbeiten detailliert festgehalten.419 Das Stallgebäude im Ausmass von 19,00 m auf 10,70 m war mit drei Abteilungen für insgesamt 60 Stück Jungvieh geplant. 420 Die Baugenehmigung durch die Bezirkshauptmannschaft Bludenz und die Gemeinde Klösterle erfolgte im Juni beziehungsweise im November 1966. Wie aus dem Arbeitsrapport der Baufirma Böckle aus Bürs hervorgeht, wurde die alte Sennhütte im Juni abgebrochen, die Fertigstellung des Rohbaus ist im August 1966 vermerkt. Mit dem Abbruch des oberen Alpgebäudes auf Rauz wurde die bis ins Mittelalter zurückreichende ursprüngliche Alp- und Sennhütte durch zweckmässige, neue Stallungen ersetzt. Als Erinnerung blieben Fotos aus der Zeit des Kaufs der Alpe Rauz, die ein für diese Region charakteristisches, altes Alpgebäude zeigen. Zum Abbruch selber ist im Kostenvoranschlag der Hinweis enthalten, dass die abzubrechenden Holzteile des alten Stalles und der Sennhütte zur teilweisen Wiederverwendung deponiert und das Abbruchmaterial der Bruchsteinmauern und der Aushub zu einer 50 m entfernten Abladestelle transportiert werden sollen.421 Georg Hasler erinnert sich noch an die alte Sennhütte auf der Rauz, in der sich im westlichen Teil die Stallung und im östlichen Teil die Sennerei und Hirtenunterkunft befanden.422 Über eine Stiege kam man von aussen in die Sennerei, wo sich in der Mitte die Kessi und an der östlichen Seite die Küche und die Stube sowie darüber die Schlafstätte befanden. An der westlichen Wand führte eine Türe zum tiefer gelegenen Stall hinaus. Dieser Wand entlang gelangte man über eine Stiege hinauf zur offenen Bühne mit dem Schlaflager. Unter dieser Holzstie- 418 GAG, Schreiben vom 17. Juli 1962 mit Planbeilagen vom 10. Juli 1961 sowie Abbildung 3.11, 3.12 und 5.9 419 GAG, Kostenvoranschlag für den Aufbau eines Rinderstalles vom 28. März 1964 420 GAG, Kostenvoranschlag und Plan zum Stallbau Alpe Rauz vom März 1965 sowie Abbildung 5.10 421 GAG, Kostenvoranschlag für den Aufbau eines Rinderstalles vom 28. März 1964 422 Zeitzeuge Georg Hasler am 26. Juni 2013 82
Dokumentation 100 Jahre Alpe Rauz
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